Die Quartalszahlen, die am 08.11.2023 von der Commerzbank veröffentlicht wurden, lösten erhebliche Schwankungen im Aktienkurs aus. Trotz dieser Entwicklung verfolgt die Unternehmensführung nach wie vor ehrgeizige Ziele und schaut zuversichtlich auf die kommenden Entwicklungen. Außerdem wurde vor kurzem die Ausgründung des Identity-Wallet-Start-ups Lissi bekanntgegeben.

Zahlen für das 3. Quartal sind da

Am 08.11.2023 wurden die Geschäftszahlen von Commerzbank für das 3. Quartal 2023 veröffentlicht. Danach erhielten die Aktien der Commerzbank einen starken Aufschwung, jedoch nur kurzzeitig. Der Kurs stieg zeitweise um beinahe sieben Prozent auf über 11 Euro, den höchsten Stand seit Ende Juli. Diese Tendenz konnte jedoch nicht lange standhalten und so notierte kurz vor Handelsschluss der Kurs sogar fast ein Prozent wieder im Minus.

Der in letzter Zeit deutlich gestiegene Zinsüberschuss soll im laufenden Jahr auf über 8,1 Milliarden Euro anwachsen, wird aber nach Einschätzung des Managements mittelfristig nur noch moderat steigen. Im Hinblick auf die Ergebnisse des 3. Quartals strebt die Bank nun einen Überschuss von etwa 2,2 Milliarden Euro für das Gesamtjahr an. Die Zielsetzung bis 2027 sieht vor, das Nettoergebnis auf rund 3,4 Milliarden Euro zu steigern. Dies würde im Vergleich zum Jahr 2022 einem Plus von gut drei Milliarden Euro entsprechen. Dabei setzt die Bank auf das Geschäft mit vermögenden Privatkunden sowie auf zusätzliche digitale Angebote für Firmenkunden.

Im 3. Quartal des laufenden Jahres steigerte die Bank ihren Gewinn unter dem Strich auf 684 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr, als das Ergebnis auf 195 Millionen Euro gefallen war, bedeutet dies eine erhebliche Steigerung. Die Commerzbank profitiert nun, wie auch andere Banken, von den deutlich gestiegenen Zinsen. In den ersten neun Monaten des Jahres verdiente die Commerzbank insgesamt gut 1,8 Milliarden Euro, fast doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Lissi startet als unabhängiges Start-Up

Vor etwa zehn Jahren kreierte die Commerzbank einen Inkubator, der als eine Art Versuchslabor für Fintechs dient. Wie Neosfer, ehemals Main Incubator, am Montag mitteilte, startet Lissi nun als eigenständiges Identity-Wallet-Start-Up. Das Start-up strebt als Softwareentwickler eine Alternative zu US-Anbietern wie Google, Facebook oder Amazon an, über deren Konten sich Kunden derzeit vorwiegend im Internet identifizieren. Bei der Lösung von Lissi soll gemäß der Europäischen Regelung ELDAS die Hoheit über die Identitätsdaten bei den Privatpersonen liegen. Externe Unternehmen dürfen nur nach Zustimmung der Privatperson auf die Daten zugreifen, die in der Identity Wallet gespeichert sind. Neosfer, und somit indirekt die Commerzbank, ziehen sich operativ aus dem Unternehmen zurück, bleiben aber als Investoren erhalten. Ebenfalls beteiligt bleibt der externe Risikokapitalgeber 9.5 Ventures, der bei Lissi eingestiegen ist.