Chinesische Aktien erleben historischen Anstieg: Warum Investoren jetzt zuschlagen

Chinas Börse in Hongkong verzeichnet den stärksten Anstieg seit fast zwei Jahren, angetrieben von neuen Konjunkturmaßnahmen der Regierung. Am Mittwoch sprang der Hang Seng China Enterprises Index um bis zu 8,5 % und schloss mit einem Plus von 7,1 % – der 13. Gewinntag in Folge.

Immobilien- und Brokeraktien treiben die Rallye

Besonders Aktien aus dem Immobiliensektor zeigten beeindruckende Zuwächse, mit einem Anstieg von bis zu 47 %. Auch Brokeraktien erlebten Rekordgewinne von 35 %. Die attraktiven Bewertungen chinesischer Aktien, die im Vergleich zum S&P 500 bei weniger als der Hälfte des Kurs-Gewinn-Verhältnisses gehandelt werden, ziehen vermehrt Investoren an.

Optimismus durch umfangreiche Stimulusmaßnahmen

Seit letzter Woche hat sich die Stimmung gegenüber Chinas Aktien deutlich verbessert. Die Regierung kündigte Zinssenkungen, Liquiditätsspritzen für Banken und Erleichterungen im Immobiliensektor an. Diese Maßnahmen weckten Hoffnung, dass das dreijährige Börsentief nun beendet sein könnte. Hedgefonds und institutionelle Investoren, darunter US-basierte Mount Lucas Management und Singapurs GAO Capital, steigen verstärkt in chinesische Aktien ein.

China führt globale Aktiengewinne an

Die chinesischen Aktienindizes führen die weltweiten Kursgewinne an. Der Hang Seng China Enterprises Index verzeichnete in den letzten 30 Tagen ein Plus von 30 %, gefolgt vom Hang Seng Index mit 27 %. Hedgefonds haben laut Goldman Sachs im September in einem noch nie dagewesenen Tempo chinesische Aktien gekauft.

Potenzial trotz Herausforderungen

Trotz des Optimismus bleiben einige Marktbeobachter vorsichtig. Langfristige strukturelle Probleme wie die Immobilienkrise, wirtschaftliche Ungleichgewichte und eine übermäßige Verschuldung stellen weiterhin Risiken dar. Raphael Thuin von Tikehau Capital warnt davor, dass diese Herausforderungen den weiteren Aufstieg der Aktien bremsen könnten.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Rallye nachhaltig bleibt oder ob weitere Konjunkturmaßnahmen notwendig sind, um das Vertrauen in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt langfristig zu stärken.