Vorsichtige Prognosen und Sparmaßnahmen

Die BASF Aktie und die Chemiebranche insgesamt leiden unter der weltweit schleppenden Nachfrage. Im dritten Quartal dieses Jahres verzeichnete BASF einen drastischen Rückgang sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis.

Die schwierige Situation führt dazu, dass BASF seine Prognosen für das laufende Jahr revidiert. Die niedrige Nachfrage und der mögliche Rückgang der Chemieproduktion könnten weitere Herausforderungen mit sich bringen. Um diesen zu begegnen, hat BASF bereits ein Sparprogramm aufgelegt, das auch Stellenabbau einschließt.

Ein Blick auf die Zahlen

Im dritten Quartal sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 28,3 Prozent auf 15,7 Milliarden Euro. Dieser Rückgang ist auf niedrigere Preise, geringere Mengen und ungünstige Währungseffekte zurückzuführen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen ging um 57,3 Prozent auf 575 Millionen Euro zurück, während BASF einen Verlust von 249 Millionen Euro verzeichnete. Dies ist ein markanter Rückgang im Vergleich zum Vorjahresgewinn von 909 Millionen Euro.

Die Aussicht für die Zukunft

BASF reagiert auf die anhaltenden Herausforderungen mit strengen Sparmaßnahmen, darunter die Reduzierung der Sachinvestitionen. Trotzdem können sich die Aktionäre auf eine stabile Dividende freuen. Während die zukünftige Entwicklung der globalen Chemieproduktion noch ungewiss ist, wird BASF weiterhin hart daran arbeiten, sich anzupassen und in Zeiten unsicherer wirtschaftlicher Bedingungen wettbewerbsfähig zu bleiben.

BASF Aktie: Gemischte Reaktion an der Börse

Die BASF Aktie reagierte auf diese Nachrichten mit einem Anstieg von vier Prozent auf 43,30 Euro.

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Anpassungen und strategische Maßnahmen

Die schwache Nachfrage hat BASF dazu veranlasst, seine zukünftigen Kostenanpassungen zu erhöhen. Angesichts der anhaltenden Unsicherheit in der Branche und der weltwirtschaftlichen Lage plant das Unternehmen, seine Sachinvestitionen erheblich zu reduzieren. Statt der ursprünglich angekündigten 6,3 Milliarden Euro für das Jahr 2023 werden jetzt nur noch 5,3 Milliarden Euro für Sachinvestitionen erwartet. Dieser Trend setzt sich für die kommenden vier Jahre fort, wobei weitere drei Milliarden Euro eingespart werden.

Die Anleger können jedoch aufatmen, da BASF trotz der herausfordernden Lage eine stabile Dividende ankündigte. In der Vergangenheit zahlte das Unternehmen 3,40 Euro pro Aktie an seine Aktionäre. 

Hoffnung für die Zukunft

BASF erwartet, dass sich die weltweite Chemieproduktion im vierten Quartal stabilisieren wird, insbesondere in China und Indien, wo bereits eine Verbesserung spürbar ist. Dennoch bleibt der Ausblick aufgrund des aktuellen Zinsumfelds und geopolitischer Risiken äußerst unsicher. Steigende Rohstoffpreise könnten die Nachfrage und die Margen weiterhin belasten.

Trotz der Herausforderungen und der Anpassungen, die BASF vornehmen musste, zeigt das Unternehmen Entschlossenheit und Flexibilität bei der Bewältigung der sich ändernden Marktbedingungen. 

BASF hält am Verkauf von Wintershall DEA fest

BASF bleibt entschlossen, sich von seiner Tochtergesellschaft Wintershall DEA zu trennen. Finanzchef Dirk Elvermann bestätigte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten, dass der Chemiekonzern weiterhin anstrebt, seinen 72,7-prozentigen Anteil an Wintershall DEA zu veräußern. Wintershall DEA plant, bis Mitte 2024 seine Geschäfte mit Russland-Bezug rechtlich zu trennen, und BASF beabsichtigt, den nicht russischen Teil gewinnbringend zu veräußern. Dieser Teil gehört zu 70 Prozent der Beteiligungsgesellschaft LetterOne.