BYD: Kursziel erhöht – Analysten sehen großes Potenzial

Der Analyst Johnson Wan von Jefferies bleibt für die Aktie von BYD positiv gestimmt und hat die Absatzzahlen sowie das Kursziel für das Geschäftsjahr 2024 nach oben korrigiert.

Höhere Absatzerwartungen für 2024

Johnson Wan erwartet für BYD höhere Verkaufszahlen im Jahr 2024. Seine Prognose stieg von 3,6 auf 3,8 Millionen Einheiten. Die Exportzahlen bleiben unverändert bei 400.000 bis 500.000 Einheiten. Im ersten Halbjahr wurden bereits 200.000 Fahrzeuge exportiert. „Europa bleibt ein strategischer Schlüsselmarkt für BYD. Wir gehen davon aus, dass ein zusätzlicher Zoll von 20.000 RMB pro Fahrzeug erhoben wird, der zwischen dem Unternehmen und seinen Händlern geteilt wird“, so Jefferies. Das Kursziel für die BYD-Aktie erhöhte Wan aufgrund der guten Perspektiven von 268 auf 300 Hongkong-Dollar (35,30 Euro).

Starke Margen durch Exporte

Der Export ist für BYD ein bedeutendes Wachstumsfeld. Außerhalb Chinas kann BYD höhere Margen erzielen, was bei steigenden Verkäufen in Europa langfristig positive Auswirkungen auf die Gewinne hat. Das BYD-Management plant, in Europa Marktanteile von anderen Marken zu gewinnen und errichtet ein neues Werk in Kambodscha. Dort sollen 20.000 E-Autos pro Jahr gebaut werden. Weitere Produktionsstätten in Ungarn und der Türkei sind ebenfalls geplant, um den europäischen Markt zu erobern.

Aktie reagiert kaum

Obwohl BYD die Woche an der Nasdaq mit einem Plus von 1,6 Prozent bei 31,06 US-Dollar beendete, bleibt der Fortschritt der Aktie begrenzt. Vor einem Monat lag der Kurs bei 30,45 US-Dollar, was einem Aufschlag von lediglich zwei Prozent entspricht. Die Diskussion um EU-Strafzölle könnte weiterhin den Wert der Aktie belasten, obwohl BYD mit zusätzlichen Abgaben von 17,4 Prozent relativ gut davonkommt. Dennoch plant BYD ein neues Werk in der Türkei, um seine Produktionskapazitäten zu erweitern.

Neue Produktionsstandorte in der Türkei

BYD hat angekündigt, ein Werk in der Türkei zu bauen. Dies wurde vom türkischen Ministerium für Industrie und Technologie bestätigt. Die günstige geografische Lage der Türkei, die sowohl den asiatischen als auch den europäischen Märkten nahe ist, wird als Standortvorteil betont. Das Werk soll eine Produktionskapazität von bis zu 150.000 Fahrzeugen im Jahr haben. Vorläufige Pläne sprechen von 25.000 Autos für den türkischen Markt und 75.000 für den Export in die EU. BYD profitiert von der Zollunion zwischen der Türkei und der EU, die Neuwagenimporte zollfrei ermöglicht.

BYD kämpft mit Herausforderungen in Europa

Trotz ambitionierter Pläne hat BYD in Europa noch keinen großen Erfolg verzeichnet. Probleme wie schwache Marktnachfrage, hohe Preise und interne Spannungen belasten die Verkaufszahlen. Im Jahr 2023 verkaufte BYD in Europa nur etwa 16.000 Fahrzeuge, davon rund 4.000 in Deutschland. Im ersten Halbjahr 2024 wurden lediglich 1.202 Zulassungen registriert.

Absatzrekorde und optimistische Analysten

Im Juni 2024 erreichte BYD mit 341.658 ausgelieferten Fahrzeugen einen neuen Absatzrekord. Dennoch gingen nur rund acht Prozent der Autos in den Export. Analysten bleiben jedoch mehrheitlich positiv gestimmt. Laut marketscreener.com ist das durchschnittliche Kursziel für BYD im letzten Monat von umgerechnet 36,30 auf 37,80 Dollar gestiegen. 27 Analysten empfehlen BYD zum Kauf, während nur einer zum Halten und ein weiterer zum Verkauf rät. Die Aktie hat sich von ihrem Jahrestief bei 21,80 US-Dollar im Februar zwar erholt, doch auf Jahressicht bleibt der Börsenwert rückläufig.