Prognosen für Q3: Schwache Raffineriemargen, stabile Dividende

Im zweiten Quartal 2024 konnte BP mit einem operativen Cashflow von 8,1 Milliarden US-Dollar glänzen. Die Nettoverschuldung sank auf 22,6 Milliarden US-Dollar, was auf ein solides Kostenmanagement und erfolgreiche Verkäufe von Unternehmensanteilen zurückzuführen war. Die Dividende wurde um 10% auf 8 Cent pro Aktie erhöht - ein positives Zeichen für Anleger, die sich auf verlässliche Ausschüttungen verlassen möchten. Doch die Aktie hat in den letzten Monaten rund 4,2% an Wert verloren, und Analysten wie Goldman Sachs senkten ihr Kursziel auf 580 Pence. Aktuell liegt der Kurs der BP-Aktie bei 4,58 Euro.

Dies wirft die Frage auf, ob das dritte Quartal Besserung bringt oder die negativen Faktoren aus dem zweiten Quartal - wie schwache Raffineriemargen und steigende Explorationsabschreibungen - weiter belastend wirken werden. BP hatte im zweiten Quartal nur einen minimalen Gewinnrückgang von 3,3 Milliarden auf 3,1 Milliarden US-Dollar vor Steuern verzeichnet, was auf niedrige realisierte Raffineriemargen und einen schwachen Ölhandel zurückzuführen war.

Ein zweischneidiges Schwert: Ölpreis und Unsicherheit

Interessant ist, dass BP trotz steigender Ölpreise nicht von diesen profitieren konnte. Der Preis für Brent-Öl stieg im Jahresverlauf auf über 85 USD pro Barrel, doch BPs Raffinerien kämpften mit engen Margen und schwankenden Schweröl-Differentialen, besonders in Nordamerika. Analysten warnen davor, dass politische Unsicherheiten in Nahost und mögliche OPEC-Entscheidungen das Angebot beeinflussen und die Gewinnmargen weiter unter Druck setzen könnten.

Ein Hoffnungsschimmer ist die stetige Performance im Bereich Ölproduktion & Operationen, wo BP im zweiten Quartal 3,1 Milliarden US-Dollar Gewinn vor Zinsen und Steuern erzielte - ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Mit Blick auf das dritte Quartal bleibt offen, ob diese Gewinne die Schwächen in anderen Geschäftsbereichen kompensieren können.

Dividendenwachstum als Stabilitätsanker?

Die Anleger verlassen sich stark auf BPs stabile Dividendenpolitik. Die angekündigten 3,5 Milliarden USD an Aktienrückkäufen bis Ende 2024 und eine Dividendenrendite von rund 4% scheinen vielversprechend. Doch für einen nachhaltigen Kursanstieg bedarf es mehr als nur attraktiver Ausschüttungen - eine klare Strategie für das margenstarke Geschäft mit erneuerbaren Energien und Lösungen für die anhaltenden Raffinerieprobleme sind entscheidend.

Ausblick: Das dritte Quartal als Trendwende

Mit den kommenden Quartalszahlen im Oktober wird sich zeigen, ob BP die Schwierigkeiten aus dem zweiten Quartal überwinden kann. Die Aktie steht am Scheideweg: Erleben wir einen neuen Aufschwung, gestützt durch hohe Ölpreise und ein striktes Kostenmanagement? Oder setzt sich der Trend schwacher Margen fort? Für langfristige Investoren bleibt die Unsicherheit bestehen - ein erfolgreicher Q3-Bericht könnte jedoch eine willkommene Überraschung sein.

Vorsichtiger Optimismus oder Misstrauen?

In dem Forum diskutieren Anleger lebhaft über BPs Zukunft. Während einige auf die steigenden Dividenden und Rückkäufe setzen, sehen andere in den operativen Schwächen eine Bedrohung für die langfristige Wertentwicklung der Aktie. Viele warten gespannt auf BPs Performance im dritten Quartal - nur dann wird sich zeigen, ob das Unternehmen die Wende schafft oder weiter an Boden verliert.