Cypre-Feld geht ans Netz – BP setzt verstärkt auf Gas

Der britische Energiekonzern BP hat in Trinidad und Tobago ein neues Kapitel aufgeschlagen: Die Gasförderung im Cypre-Feld ist offiziell gestartet. Täglich sollen dort rund 250 Millionen Kubikfuß Erdgas gefördert werden – ein strategisch bedeutender Schritt für den Konzern, der in der Region bereits über große LNG-Exportkapazitäten verfügt. Mit dem neuen Projekt treibt BP seine fossilbasierte Expansionsstrategie konsequent voran, nachdem sich das Unternehmen Anfang des Jahres von seinen ursprünglichen Emissionsreduktionszielen distanziert hatte.

CEO Murray Auchincloss, der seit Februar das Ruder übernommen hat, verfolgt ambitionierte Pläne: Die tägliche Gesamtproduktion soll bis 2030 auf bis zu 2,5 Millionen Barrel Öläquivalent steigen. Das Cypre-Feld ist Teil eines groß angelegten Wachstumsprogramms, das bis 2027 zehn neue Großprojekte umfasst – darunter das kürzlich genehmigte Ginger-Gasprojekt, das ab 2027 erste Lieferungen erwartet.

BP-Aktie im Sinkflug: Markt reagiert empfindlich auf US-Zölle

Trotz dieser operativen Fortschritte erlebte die BP-Aktie am Donnerstag einen kräftigen Rückschlag. Das Papier verlor 4,25 Prozent und notierte zuletzt bei 4,96 Euro (Stand: 13:00 Uhr MEZ). Der Grund: Neue Zollmaßnahmen der USA, insbesondere gegen China, sorgen für eine Eintrübung der globalen Konjunkturaussichten – mit unmittelbaren Folgen für die Rohstoffmärkte.

In der Folge geriet auch der Ölpreis stark unter Druck: Der Preis für Brent-Rohöl fiel zwischenzeitlich auf 72,52 US-Dollar pro Barrel, ein Minus von fast drei Prozent. Marktbeobachter sehen darin ein Warnsignal für eine mögliche Eskalation im transatlantischen Handelskonflikt, der zusätzlich zur geopolitischen Unsicherheit beiträgt.

Analysten heben Kursziel leicht an

Auch Analysten zeigen sich angesichts der Marktturbulenzen zurückhaltend: AlphaValue/Baader Europe stufte die BP-Aktie kürzlich auf „Verkaufen“ herab – trotz einer moderaten Anhebung des Kursziels von 4,49 auf 4,87 Euro. Zwar erkennen Experten das langfristige Potenzial der neuen Projekte an, kurzfristig dominieren jedoch Sorgen über geopolitische Risiken und die Auswirkungen makroökonomischer Entwicklungen auf die Energiebranche.