Boeing plant Milliarden-Kapitalerhöhung zur Vermeidung von Kreditrating-Abstufung

Größtes Aktienangebot seit Jahren: Milliarden für Boeing

Der angeschlagene Flugzeugbauer Boeing hat eine Kapitalerhöhung im Wert von rund 19 Milliarden Dollar gestartet. Ziel ist es, die Liquidität des Unternehmens zu stabilisieren und eine mögliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit auf „Junk“-Status zu vermeiden. Boeing will 90 Millionen neue Stammaktien und Wandelpapiere im Wert von rund 5 Milliarden Dollar ausgeben. Das Volumen könnte mit Überzuteilungen auf bis zu 22 Milliarden Dollar steigen.

Aktienverkauf gibt Boeing Rückenwind an der Börse

Allein der Verkauf der Stammaktien könnte auf Basis des letzten Schlusskurses von 155,01 Dollar bis zu 14 Milliarden Dollar einbringen. Dies wäre das größte Aktienangebot seit dem T-Mobile-US-Verkauf von SoftBank im Jahr 2020. Die Boeing-Aktie legte im vorbörslichen Handel leicht zu und gab Anlegern Hoffnung auf finanzielle Stabilität nach einem Rückgang von rund 40 % im bisherigen Jahresverlauf.

Schwierige Lage durch Streik und Cash-Burn

Das frische Kapital ist dringend erforderlich, um die Produktion nach einem seit sieben Wochen andauernden Streik in den Werken zu sichern. Der Fokus liegt auf der 737-Max-Produktion, die als Boeings wichtigster Umsatzbringer gilt. Angesichts eines erwarteten Cash-Burns von 4 Milliarden Dollar im vierten Quartal und einem prognostizierten Jahresabfluss von 14 Milliarden Dollar sind die neuen Mittel essenziell, um die Produktion fortzuführen und das Investment-Grade-Rating zu halten.

Mehr Liquidität durch Genehmigung der SEC

Boeing erhielt kürzlich die Genehmigung der US-Börsenaufsicht, bis zu 25 Milliarden Dollar in Aktien und Anleihen zu platzieren. Ein neuer Kreditrahmen über 10 Milliarden Dollar bietet dem Konzern weitere kurzfristige Liquidität. Auch eine strategische Portfolioprüfung läuft derzeit. Boeing-CEO Kelly Ortberg plant, bis Ende des Jahres Optionen für die Zukunft des krisengeplagten Starliner-Raumkapsel-Programms zu bewerten.

Finanzberater und Banken an Bord

Die Kapitalerhöhung wird von den großen Investmentbanken Goldman Sachs, BofA Securities, Citigroup und J.P. Morgan begleitet.