Massiver Wertverlust und Unsicherheiten belasten Bitcoin-Markt

Diese Woche erlebte Bitcoin einen drastischen Kursverfall. Am Mittwochabend notierte die führende Kryptowährung auf der Plattform Bitstamp noch über 60.000 US-Dollar, bevor sie innerhalb von zwölf Stunden um etwa 5 Prozent abrutschte. Zwar erholte sich der Kurs am Donnerstag leicht, blieb jedoch unter der Marke von 58.000 US-Dollar. Solche Kursschwankungen sind für Krypto-Anleger nicht ungewöhnlich, dennoch werfen aktuelle Ereignisse neue Fragen auf.

Mt.Gox-Insolvenzverwalter sorgt für Unsicherheit

Ein wesentlicher Grund für den jüngsten Kurseinbruch ist die Ankündigung des Insolvenzverwalters der gescheiterten Kryptobörse Mt.Gox. Er plant, eine große Anzahl von Bitcoin an geschädigte Gläubiger auszuzahlen. Diese Anleger warten seit dem Zusammenbruch der Börse 2014 auf eine Erstattung ihrer Verluste. Damals verloren Nutzer insgesamt 850.000 BTC, von denen 142.000 BTC gerettet werden konnten und nun zurückgegeben werden sollen. 

Sollten viele dieser ehemaligen Kunden ihre zurückerhaltenen Bitcoin sofort verkaufen, könnte dies zu einem Überangebot auf dem Markt führen und den Preis weiter drücken. Allerdings haben die Marktbeobachter von Glassnode bisher keine größeren Transfers von BTC festgestellt.

Angst vor einem Bitcoin-Überangebot

Die Sorge vor einem Überangebot wird zusätzlich durch die beträchtlichen Bitcoin-Bestände verstärkt, die von Strafverfolgungsbehörden beschlagnahmt wurden. Beispielsweise sicherte das Landeskriminalamt Sachsen im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die illegale Tauschbörse Movie2k.to rund 50.000 BTC. Auch das Bundeskriminalamt (BKA) tauscht regelmäßig beschlagnahmte BTC in traditionelle Währungen wie Euro oder Dollar um.

Hinzu kommt, dass Anleger in den letzten zwei Wochen weltweit über 1,2 Milliarden US-Dollar (1,12 Milliarden Euro) aus börsengehandelten Bitcoin-ETFs und anderen Kryptoanlagen abgezogen haben. Dies führte insbesondere bei Bitcoin, der ältesten und bekanntesten Kryptowährung, zu einem deutlichen Abwärtstrend.

Schlechte Stimmung am Kryptomarkt

Die allgemeine Stimmung am Kryptomarkt ist derzeit schlecht. Dies hängt auch mit der Unsicherheit über die Geldpolitik der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) zusammen. Solange die Zinssätze hoch bleiben, haben Anleger zahlreiche alternative Möglichkeiten für gewinnbringende Investitionen, was dem Kryptomarkt schadet. Sollte die Fed jedoch die Zinsen senken, könnten Kryptowährungen wieder attraktiver werden.

Insgesamt bleibt die Situation am Bitcoin-Markt angespannt. Die Reaktionen der Mt.Gox-Gläubiger sowie die Entscheidungen der Fed könnten in den kommenden Wochen entscheidend für die weitere Entwicklung sein. Anleger sollten daher wachsam bleiben und die Marktgeschehnisse genau beobachten.