BioNTechs Milliarden-Polster sichert Stabilität und Wachstum

Die Investmentbank Berenberg hat sich die Aktien der mRNA-Schwergewichte BioNTech und Moderna genau angesehen – und einen klaren Favoriten ausgemacht. Der deutsche Impfstoff-Pionier BioNTech glänzt mit beeindruckenden 17,8 Milliarden Euro an liquiden Mitteln. Dieser „Cash-Berg“ ist nicht nur ein Sicherheitsnetz, sondern bietet auch Spielraum für ambitionierte Investitionen in die Onkologie.

Analyst Harry Gillis und sein Team betonen in ihrem jüngsten Bericht die strategische Ausrichtung von BioNTech. Der Fokus auf personalisierte Krebsimpfstoffe sowie neuartige Antikörper könnte den Kurs bis 2025 deutlich antreiben. Besonders bemerkenswert: BioNTechs aktueller Marktwert liegt unter dem Wert seiner Barmittel und dem COVID-19-Geschäft – ein potenzieller Schnäppchenpreis für langfristige Anleger.

Moderna: Hohe Kosten, unsichere Perspektiven

Im Gegensatz dazu zeigt sich bei Moderna ein weniger optimistisches Bild. Das US-Unternehmen punktet zwar mit einer innovativen Plattform und Fortschritten bei individualisierten Krebsimpfstoffen. Doch die finanzielle Situation bereitet Sorgen. Der rasche Verbrauch der COVID-19-Barmittel sowie hohe Entwicklungs- und Betriebskosten drücken auf die Bilanz. Laut Berenberg ist Moderna nicht in der Lage, bis 2028 die selbst gesetzte Gewinnschwelle zu erreichen.

Hinzu kommt eine starke Abhängigkeit von der US-Nachfrage, die 62 % des Unternehmenswertes ausmacht. Mit der zunehmenden politischen Unsicherheit in den USA, insbesondere unter der neuen Trump-Administration, verschärfen sich die Risiken.

Kursziele: BioNTech kauft man, Moderna hält man

Berenberg startet die Bewertung von BioNTech mit einer klaren Kaufempfehlung und setzt das Kursziel bei 130 US-Dollar an. Im Vergleich dazu bleibt Moderna vorerst bei einer Halteempfehlung mit einem deutlich niedrigeren Kursziel von 42 US-Dollar.

Warum BioNTech überzeugt: Klare Stärke im Vergleich

Laut Analysten liegt der entscheidende Vorteil von BioNTech in seiner Finanzstärke. Mit einer disziplinierten Kapitalallokation und einer starken Bilanz kann das Unternehmen flexibel auf Marktchancen reagieren, während Moderna möglicherweise gezwungen ist, neues Kapital aufzunehmen. Gleichzeitig zeigt sich BioNTech in seiner strategischen Ausrichtung klar fokussiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Onkologie, einem zukunftsträchtigen Bereich mit hohem Wachstumspotenzial, während Moderna einen breit gefächerten, aber kostenintensiven Forschungsansatz verfolgt.

Nicht zuletzt überzeugt das Management von BioNTech durch Glaubwürdigkeit und strategisches Geschick. Im Vergleich dazu leidet das Vertrauen in die Führung von Moderna, da das Unternehmen wiederholt seine Prognosen anpassen musste. Berenbergs Analyse verdeutlicht: BioNTech ist nicht nur finanziell stabiler, sondern auch strategisch besser positioniert, um langfristig erfolgreich zu sein.