Umsatzziele verfehlt, Jahresprognose bestätigt

Beiersdorf legte seine 9-Monats-Zahlen vor und enttäuschte die Analysten leicht. Das organische Umsatzwachstum des Konzerns betrug 6,5 Prozent, während Experten einen Zuwachs von 7,1 Prozent erwartet hatten. Doch anstatt die Stimmung am Markt zu belasten, sorgte die Bestätigung der Jahresziele für Erleichterung. Das Unternehmen hält an seinen Wachstumsprognosen fest, was viele Anleger zum Handeln veranlasste.

Am Vormittag des Handelstags stieg die Aktie im XETRA-Handel um mehr als 3,5 Prozent. Zuvor hatte das Papier am Mittwoch noch den tiefsten Stand seit Mitte September erreicht. Trotz des jüngsten Kurssprungs liegt die Aktie seit Jahresanfang jedoch immer noch mit rund 2 Prozent im Minus, während der breite Markt deutlich besser performte.

Nivea stark, La Prairie schwächelt

Ein genauerer Blick auf die einzelnen Segmente zeigt gemischte Ergebnisse. Während die Consumer-Sparte, zu der die Marke Nivea gehört, ein Umsatzplus von 7,3 Prozent verzeichnete, blieb dies leicht hinter den Erwartungen zurück, die bei 7,8 Prozent lagen. Nivea konnte mit einem Zuwachs von 9,4 Prozent punkten, doch La Prairie, die Luxuskosmetikmarke von Beiersdorf, erlitt einen Rückgang von 7,3 Prozent. Vor allem das schwierige Marktumfeld in China und Probleme im Reiseeinzelhandel belasteten das Luxussegment.

Auch die Geschäftssparte tesa, die Industrie- und Technologiekleber herstellt, verfehlte die Prognosen leicht. Mit einem Umsatzanstieg von 3,1 Prozent blieb sie hinter den erwarteten 3,5 Prozent zurück. Trotzdem bleibt Beiersdorf optimistisch und bestätigt seine Ziele für das Gesamtjahr: Im Consumer-Bereich wird ein Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent erwartet, während tesa mit einem Zuwachs von 2 bis 5 Prozent rechnet. Die EBIT-Marge des Konzerns soll zudem leicht über dem Vorjahreswert von 13,4 Prozent liegen.

Analysten reagieren positiv – Kursziel bleibt verhalten

Trotz der verfehlten Umsatzerwartungen reagierten Analysten positiv auf den Bericht. Molly Wylenzek von Jefferies Research bezeichnete die Ergebnisse als "besser als befürchtet", insbesondere im Vergleich zu den schwachen Zahlen der Konkurrenz. Auch Thomas Maul von der DZ-Bank sieht eine positive Entwicklung für das vierte Quartal voraus und erwartet, dass die Konsensschätzungen für die Gewinne nur minimal sinken werden. Besonders die starke Performance von Eucerin könnte sich positiv auf die Stimmung am Kapitalmarkt auswirken.

Dennoch bleibt die DZ-Bank vorsichtig beim Kursziel. Sie bewertet den fairen Wert der Beiersdorf-Aktie mit 130 Euro und liegt damit leicht unter dem aktuellen Börsenkurs.