Gewinneinbruch trotz Umsatzwachstum

Das Vorsteuerergebnis (EBT) fiel mit etwa 78 Millionen Euro deutlich schwächer aus als im dritten Quartal 2023, in dem das Unternehmen noch 93,9 Millionen Euro verbuchen konnte. Dies entspricht einem Rückgang von rund 17 Prozent. Besonders betroffen von der Eintrübung des Ergebnisses sind die Kernmärkte Deutschland und Frankreich, in denen Bechtle stark vertreten ist. Laut Unternehmensangaben belastet die anhaltende Investitionszurückhaltung im Mittelstand die Geschäftsentwicklung erheblich.

Interessanterweise konnte Bechtle trotz des Gewinnrückgangs beim Umsatz leicht zulegen. Mit einem Plus von etwa 2 Prozent erreichte der Umsatz rund 1,51 Milliarden Euro, was auf eine weiterhin solide Nachfrage nach IT-Lösungen hindeutet. Das Gesamtgeschäftsvolumen sank allerdings leicht um 1 Prozent auf 1,89 Milliarden Euro. Die EBT-Marge blieb mit 5,2 Prozent stabil, was auf eine effiziente Kostenkontrolle hinweist und zeigt, dass Bechtle in der Lage ist, trotz schwieriger Bedingungen die Profitabilität zu wahren.

Fehlende Großaufträge verschärfen die Situation

Eine weitere Ursache für die schwächere Performance ist das Fehlen eines großen Softwareprojekts, das im Vorjahresquartal entscheidend zum Umsatz beigetragen hatte. Ohne ähnliche Großaufträge konnte Bechtle den Rückgang nicht kompensieren. Vor diesem Hintergrund herrscht Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Marktes. Der Vorstand zeigte sich zurückhaltend, was die Abgabe einer realistischen Prognose betrifft, und erwartet erst im vierten Quartal 2024 eine spürbare Verbesserung.

Unsichere Zukunft – Wie reagiert der Markt?

Die genauen Auswirkungen der derzeitigen Entwicklungen auf die künftige Geschäftsentwicklung von Bechtle bleiben unklar. Der Vorstand betonte jedoch, dass die vollständigen Quartalszahlen, die am 8. November 2024 veröffentlicht werden, zusätzliche Klarheit bringen könnten. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten – insbesondere der verhaltenen Investitionsbereitschaft im Mittelstand – ist es unerlässlich, die weiteren Entwicklungen genau zu beobachten.

Die Aktien des IT-Dienstleisters gerieten am Dienstag massiv unter Druck, nachdem das Unternehmen seine Jahresziele verfehlt hatte. Der Kurs brach zeitweise um bis zu 10 Prozent ein. Im weiteren Verlauf des Tages stabilisierte sich der Kurs leicht, doch mit einem Minus von 5,3 Prozent blieb die Aktie auch am Ende des Handelstages im roten Bereich.

Zum Handelsschluss kostete die Bechtle-Aktie an der XETRA-Börse 34,20 Euro, was den tiefsten Stand seit Monaten markierte. Damit gehörte das Papier zu den größten Verlierern im MDAX.