Bayer: Millionenklagen, Pipeline-Hoffnungen und ein knapper Zeitplan – Die Zukunft bleibt spannend

Erfolgreicher Champions-League-Einstand und starke Pharmaentwicklung

Bayer Leverkusen hat nicht nur auf dem Fußballfeld einen erfolgreichen Start hingelegt – auch der Mutterkonzern, der Life-Science-Riese Bayer, zeigt deutliche Fortschritte in seinen Kernbereichen. Besonders die jüngsten Entwicklungen im Pharmasektor scheinen die langfristigen Investments des Unternehmens endlich auszuzahlen, was auch den Anlegern nicht entgangen ist.

Drei Säulen und stabile Margen

Bayer ist in drei Hauptbereiche gegliedert: Crop Science (51% des Umsatzes im ersten Halbjahr 2024), Pharmaceuticals (36%) und Consumer Health (11%). Trotz der stabilen Margen von über 20% in allen Bereichen, leidet der Aktienkurs des Konzerns weiterhin unter anhaltendem Druck.

Glyphosat bleibt eine enorme Belastung

Der größte Unsicherheitsfaktor sind die laufenden Glyphosat-Klagen, die Bayer seit Jahren beschäftigen. Bisher wurden rund zwei Drittel der Klagen beigelegt oder als nicht zulassungsfähig eingestuft, doch etwa 58.000 Klagen bleiben noch offen. Bayer rechnet mit weiteren Milliardenzahlungen, hofft aber, die Bedrohung durch diese Verfahren bis 2026 deutlich zu reduzieren.

Rückschläge und Fortschritte in der Produktpipeline

Im Pharmabereich setzt Bayer große Hoffnungen auf zwei potenzielle Blockbuster: Das Prostatakrebs-Medikament Nubeqa und das Herz- und Nierenmedikament Kerendia. Nubeqa konnte im ersten Halbjahr 2024 ein Umsatzplus von 78% verzeichnen, während Kerendia einen Zuwachs von 70% erzielte. Dennoch bleibt der Druck auf Bayer hoch, vor allem durch den Rückschlag bei der Entwicklung des Gerinnungsmittels Asundexian.

Restrukturierung und Schuldenabbau als drängende Aufgaben

CEO Bill Anderson arbeitet parallel daran, die hohen Schulden des Konzerns in den Griff zu bekommen. Um bis 2026 rund zwei Milliarden Euro einzusparen, plant Bayer umfassende Stellenstreichungen und eine Verschlankung der Verwaltungsprozesse.

Innovative Zelltherapie weckt Hoffnungen bei Parkinson-Patienten

Bayers Tochter BlueRock Therapeutics sorgt derweil für positive Schlagzeilen mit ihrer fortschrittlichen Zelltherapie Bemdaneprocel. Erste Studienergebnisse zeigen, dass die Therapie das Potenzial hat, die motorischen Symptome von Parkinson-Patienten zu verbessern.