Bayer hofft auf längere Behandlungsintervalle bei Augenmedikament – Konkurrenzkampf mit Roche spitzt sich zu

Eylea zeigt Erfolg in neuer Dosierung

Bayer könnte sein Augenmedikament Eylea künftig in längeren Behandlungsintervallen bei Patienten mit Makulaödemen infolge eines retinalen Venenverschlusses (RVV) einsetzen. Eine Phase-III-Studie ergab, dass eine 8-Milligramm-Dosierung alle acht Wochen eine vergleichbare Sehschärfen-Verbesserung bietet wie die bisherige 2-Milligramm-Dosis alle vier Wochen. Diese Ergebnisse erhöhen die Attraktivität des Medikaments, das wie andere Therapien direkt ins Auge injiziert werden muss.

Konkurrenzdruck durch Roche wächst

Roche ist mit seinem Medikament Vabysmo bereits einen Schritt weiter. Vabysmo kann nach einer ersten intensiven Phase mit deutlich verlängerten Behandlungsintervallen angewendet werden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, plant Bayer, die neuen Studienergebnisse bei Zulassungsbehörden weltweit einzureichen. Eine erfolgreiche Zulassung könnte den Druck auf Bayer lindern, da Eylea zu den wichtigsten Umsatzträgern des Unternehmens zählt.

Aktie im freien Fall trotz Studienerfolg

Trotz der positiven Nachrichten konnte die Bayer-Aktie nicht profitieren. Seit Jahresbeginn verlor das Papier 42,5 Prozent seines Werts und zählt damit zu den größten Verlierern im DAX. Probleme in der Agrarsparte und ein deutlicher Rückgang des operativen Gewinns um 26 Prozent sorgten für einen Quartals-Nettoverlust von 4,18 Milliarden Euro.

Shortseller wetten weiter auf Kursrückgang

Die Talfahrt der Aktie ruft vermehrt Shortseller auf den Plan. Laut S3 Partners gehört Bayer zu den fünf meistgeshorteten Aktien im Euro Stoxx 50. Das Short-Interesse hat sich seit den letzten Quartalszahlen verdreifacht. Auch die implizite Volatilität der Optionen auf die Aktie stieg an, was auf ein erhöhtes Abwärtsrisiko hinweist. Anleger bleiben vorsichtig – der Konkurrenzkampf mit Roche und die Herausforderungen in der Agrarsparte lasten weiter schwer auf Bayer.