Bayer muss wieder zahlen

Die Monsanto-Probleme hören immer noch nicht auf. Wie bereits bekannt, muss Bayer weitere 1,5 Milliarden US-Dollar Strafe zahlen, hofft aber diese Summe noch drücken zu können. Im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer, trotzdem wirkt es heute grotesk, dass diese Heerscharen an Anwälten und Betriebswirten, die damals den 60-Milliarden-Deal eingefädelt hatten, diese Risiken nicht haben kommen sehen. Bayer legte nun den wohl größten Kursrutsch seiner Geschichte hin. 

Der neue Hoffnungsträger strauchelt

Dies ist, wie wir wissen, auch insbesondere der Tatsache geschuldet, dass eine wichtige Phase-III-Studie beendet wurde. Das Medikament Asundexian sollte eigentlich einen Hausinternen Bestseller ablösen, dementsprechend große Hoffnungen wurden damit verbunden. Im Januar wurde dieses Medikament als Schlüssel-Wachstumstreiber von Bayer identifiziert, der bestenfalls 5 Milliarden Euro in Verkäufen einbringen soll. Diese Hoffnung ist nun zerschlagen. 

Die Umsatzerwartungen leiden

Bayer Pharma-Chef Stefan Oelrich betonte allerdings in einem Investoren-Call, dass das Mittel damit nicht völlig beerdigt ist und trotzdem in einem kleineren Wirkbereich auf den Markt kommt. Damit fällt sicher ein signifikanter Teil der Umsatzerwartung weg, aber immerhin nicht alles. Dies alles könnte nun aber weiter ausstrahlen auf etwaige Restrukturierungspläne. 

Wie geht es nun weiter?

Bayer-Chef Anderson betonte, dass diese Ereignisse die Zahl ihrer strategischen Optionen nicht ändern würde. Schob allerdings noch nach, die Bedingungen für ihre Vorhaben werden damit prekärer. Bloomberg merkte hierzu an, die Attraktivität verschiedener Restrukturierungsoptionen sei davon sehr wohl betroffen, da mehr Schulden und weniger Umsatz zu erwarten sind, als geplant. Anderson denkt immer noch über eine Aufspaltung des Konglomerats nach, auch darüber Teile zu verkaufen. Aber die Voraussetzungen dafür scheinen momentan wahrlich nicht günstig.