Droht wirklich die Aufspaltung?

Der unter Druck stehende Chemie- und Pharmakonzern Bayer versucht eine Lösung für seine Probleme zu finden und zieht verschiedene Szenarien für eine mögliche Aufspaltung in Erwägung. Insidern zufolge haben zwei Banken-Teams die Vor- und Nachteile einer mögliche Aufspaltung analysiert. Ein Team simulierte dabei eine Kampagne von Aktivisten, die eine Aufspaltung forderten, während das andere Team darüber beriet, wie auf eine solche Forderung reagiert werden könnte. Bayer hat offenbar entschieden, nicht sofort auf mögliche Forderungen zu reagieren, sondern erst nach Abschluss der eigenen strategischen Überprüfung.

Die Simulation fand vor der Veröffentlichung der Zahlen vom dritten Quartal und den jüngsten Rückschlägen im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten um den Unkrautvernichter Glyphosat sowie bei der Entwicklung neuer Medikamente statt. Obwohl die Simulation keine neuen Erkenntnisse brachte, führte die Veröffentlichung des Berichts zu weiterem Druck auf die bereits gebeutelte Bayer-Aktie, die den größten Kursrutsch ihrer Geschichte erleben musste.

Herausforderungen von Bayer

Seit einiger Zeit hat Bayer mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Die Probleme im Zusammenhang mit Monsanto nehmen kein Ende. Wie bereits bekannt, steht Bayer vor der Zahlung weiterer 1,5 Milliarden US-Dollar Strafe, wobei noch die Hoffnung besteht, diese Summe reduzieren zu können.

Wie wir bereits zuvor berichtete haben, hatte Bayer große Hoffnungen bezüglich des neuen Medikaments. Das Medikament Asundexian sollte eigentlich einen internen Bestseller ablösen, und dementsprechend hoch waren die Erwartungen. Im Januar wurde dieses Medikament als entscheidender Wachstumstreiber für Bayer identifiziert, der potenziell bis zu 5 Milliarden Euro Umsatz generieren sollte. Die Studie wurde wegen der Empfehlung des unabhängigen Data Monitoring Committee abgebrochen. All diese Faktoren führten zur erheblichen Beeinträchtigung der Umsatzerwartungen.

Die Bayer-Aktie

Am 27.11.2023 dreht sich der Kurs von der Bayer-Aktie ins Minus um 3,7 Prozent auf 31,58 Euro. Das 52-Wochen-Hoch lag bei 100,44 Euro, während das 52-Wochen-Tief dem Wert von 32,25 Euro entsprach. Die Geschäftszahlen für das 4. Quartal 2023 werden am 05.03.2024 erwartet.