Bayer erzielt wichtigen Etappensieg in Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten

Bayer hat in den USA einen bedeutenden Erfolg in den langjährigen Rechtsstreitigkeiten um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat erzielt. Ein Berufungsgericht in Philadelphia entschied zugunsten des Unternehmens und stellte klar, dass das Bundesrecht Vorrang vor den Gesetzen einzelner Bundesstaaten hat. Diese Entscheidung stärkt Bayers Position in den weiterhin laufenden Verfahren und könnte den Weg für eine Grundsatzentscheidung des US Supreme Court ebnen.

Bayer hofft auf Klärung durch den Obersten Gerichtshof

Angesichts widersprüchlicher Urteile in den USA hofft Bayer nun auf eine Entscheidung des obersten US-Gerichts. Während das Berufungsgericht in Philadelphia Bayers Argumentation folgte, hatte ein anderes US-Gericht diese zuvor abgelehnt. Bayer plant, seine Argumente vor dem Supreme Court darzulegen, um eine einheitliche Rechtslage zu schaffen und die verbleibenden Glyphosat-Klagen endgültig zu klären.

Historische Belastungen durch Monsanto-Übernahme

Die Glyphosat-Klagen gehen auf die Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto im Jahr 2018 zurück, die Bayer für über 60 Milliarden US-Dollar realisierte. Seitdem hat das Unternehmen Milliarden in die Beilegung tausender Klagen investiert, die jedoch noch immer nicht vollständig beigelegt sind. Neben Glyphosat belasten auch Streitigkeiten um das Umweltgift PCB den Konzern erheblich.

Kursentwicklung der Bayer-Aktie

Nach Bekanntgabe des jüngsten Gerichtsurteils reagierte die Bayer-Aktie positiv und legte am Freitag um 10 Prozent zu. Damit liegt die Aktie aktuell bei 29,35 Euro.

BörsenNews Bayer Aktie

Trotz dieser Erholung bleibt der Kurs seit Jahresbeginn jedoch weiterhin stark unter Druck und zählt zu den größten Verlierern im DAX. Seit der Monsanto-Übernahme hat die Aktie über 70 Prozent an Wert verloren, was die anhaltenden Belastungen durch Rechtsstreitigkeiten und schwächelnde Märkte widerspiegelt.

Zukunftsperspektiven und Unternehmensstrategie

Unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Bill Anderson konzentriert sich Bayer zunehmend auf politische Lobbyarbeit, um die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Glyphosat in den USA zu ändern. Das Unternehmen hofft, durch gesetzliche Klarstellungen die Rechtsunsicherheiten zu beseitigen und damit die langjährigen Belastungen durch die Klagen zu beenden. Die nächsten Schritte hängen nun von der möglichen Überprüfung durch den US Supreme Court ab, die Bayer eine nachhaltige Entlastung bringen könnte.