Mega-Deal für Bayer: Herz-Kreislauf-Portfolio mit Aficamten gestärkt

Der deutsche Pharma- und Agrarriese Bayer sichert sich mit einer hochkarätigen Kooperation ein Herzmedikament, das als Gamechanger für kardiovaskuläre Erkrankungen gelten könnte. Mit dem kalifornischen Biotechunternehmen Cytokinetics wurde eine exklusive Lizenz- und Entwicklungsvereinbarung für Aficamten, ein innovatives Präparat gegen hypertrophe Kardiomyopathie (HCM), geschlossen. Der Deal könnte Bayer bis zu 560 Millionen Euro kosten – ein strategischer Schritt, um die eigene Position im wichtigen Herz-Kreislauf-Segment zu stärken.

Exklusive Rechte in Japan: Ein Milliardenmarkt im Fokus

Im Rahmen der Vereinbarung erhält Bayer die exklusiven Rechte zur Entwicklung und Vermarktung von Aficamten in Japan. Für den Einstieg zahlt Bayer 70 Millionen Euro als Voraus- und kurzfristige Zahlungen an Cytokinetics. Zusätzlich könnten erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 490 Millionen Euro sowie gestaffelte Lizenzgebühren anfallen, die auf zukünftigen Umsätzen basieren.

Japan, als einer der weltweit größten Pharmamärkte, bietet für Bayer eine strategisch lukrative Wachstumschance. Das Medikament Aficamten wird als bahnbrechende Therapie gegen HCM angesehen, eine seltene, oft genetisch bedingte Herzmuskelerkrankung, die nicht nur die Lebensqualität massiv beeinträchtigt, sondern auch eine führende Ursache für plötzlichen Herztod bei jungen Menschen darstellt.

Regulatorische Schritte: Zulassung in den USA und Europa in Sicht

Cytokinetics hat bereits im dritten Quartal 2024 einen Zulassungsantrag bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht und plant noch vor Jahresende einen weiteren Antrag bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA). Bayer treibt parallel die Entwicklung in Japan voran. Geplant ist eine Phase-III-Studie mit japanischen Patienten, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Aficamten für obstruktive HCM zu belegen.

Cytokinetics selbst hat angekündigt, eine globale Phase-III-Studie für Patienten mit nicht-obstruktiver HCM auf japanische Teilnehmer auszuweiten, um Bayers Zulassungsstrategie in Japan zu unterstützen. Diese enge Zusammenarbeit könnte die Markteinführung erheblich beschleunigen und frühzeitig Umsätze generieren.

Bayer fokussiert auf Herzgesundheit

Der Deal markiert einen weiteren Meilenstein für Bayer, das sich im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen strategisch neu aufstellt. Mit Aficamten erweitert Bayer sein Portfolio um eine potenzielle Therapie für eine bisher nur unzureichend behandelte Krankheit – ein Schritt, der nicht nur Patienten weltweit Hoffnung macht, sondern auch Bayer selbst langfristig stabile Einnahmen verspricht.

Die Nachricht über diese strategische Erweiterung des Herz-Kreislauf-Portfolios wurde von Anlegern positiv aufgenommen. Am 19. November 2024 stieg der Aktienkurs von Bayer um 0,15 % auf 20,19 Euro. Dieser Kursanstieg reflektiert das Vertrauen der Investoren in die zukünftigen Wachstumsaussichten des Unternehmens durch die Einführung von Aficamten auf dem japanischen Markt.