10.000:1 – Atos setzt auf drastische Aktienkonsolidierung

Der französische IT-Konzern Atos hat eine außergewöhnliche Umstrukturierung angekündigt: Ab dem 25. März 2025 wird das Unternehmen einen Reverse Aktiensplit im Verhältnis 10.000:1 durchführen. Das bedeutet, dass 10.000 alte Aktien mit einem Nennwert von 0,0001 Euro in eine neue Aktie mit einem Nennwert von 1,00 Euro umgewandelt werden. Diese Maßnahme soll bis zum 23. April abgeschlossen sein und dient in erster Linie dazu, die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien zu normalisieren und die extreme Volatilität zu reduzieren.

Das Unternehmen betont, dass der Gesamtwert der Anteile eines jeden Aktionärs unverändert bleibt. Ziel sei es, die Investoren zu stabilisieren und das Vertrauen in die Aktie wiederherzustellen, insbesondere nach den massiven Wertverlusten der letzten Monate.

Schwere Krise zwingt Atos zum Handeln

Die drastische Entscheidung kommt nach einem äußerst turbulenten Jahr für Atos. Der Konzern kämpfte mit einer schweren Schuldenkrise, die eine tiefgreifende finanzielle Restrukturierung erforderlich machte. Eine Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr führte zu einer erheblichen Verwässerung der Anteile, wodurch der Aktienkurs auf ein historisches Tief von nur 0,005 Euro absackte.

Durch die Umstellung auf neu konsolidierte Aktien soll nun ein attraktiveres und stabileres Marktumfeld geschaffen werden. Ab dem 24. April wird der neue Aktienkurs indikativ bei 49 Euro liegen – ein erheblicher psychologischer Unterschied zum bisherigen Cent-Bereich.

Auftragseingänge steigen – Atos setzt auf langfristige Erholung

Trotz der finanziellen Herausforderungen konnte Atos im vierten Quartal 2024 einen bemerkenswerten Anstieg der Auftragseingänge verzeichnen. Die Umsätze, operative Marge und der freie Cashflow für das Gesamtjahr 2024 entsprachen den Erwartungen, auch wenn Sonderbelastungen die Bilanz belasteten.

Ein zentraler Termin für Investoren ist der Kapitalmarkttag am 14. Mai 2025. Dort wird Atos seine Prognosen für 2025 sowie langfristige finanzielle Ziele bis 2029 präsentieren. Das Unternehmen betrachtet das laufende Jahr als Übergangsphase, während erst 2026 eine nachhaltige Erholung erwartet wird.

Besondere Bedeutung hat Atos für Frankreichs Verteidigungsstrategie, da der Konzern die Supercomputer für die nukleare Abschreckung des Landes verwaltet. Diese strategische Rolle könnte auch in Zukunft für Stabilität sorgen und Investoren anziehen.