ASML-Aktie explodiert: Rekordaufträge durch KI-Boom befeuern Kursrallye

Auftragsvolumen übertrifft Analystenschätzungen deutlich

ASML Holding NV verzeichnet den stärksten Kursanstieg seit 2020. Der Grund: Das Unternehmen sicherte sich im vierten Quartal Bestellungen in Höhe von 7,09 Milliarden Euro (7,4 Milliarden US-Dollar) – mehr als doppelt so viel wie Analysten erwartet hatten. Diese hatten im Schnitt mit lediglich 3,53 Milliarden Euro gerechnet.

Die Nachfrage nach ASMLs Chipfertigungsmaschinen steigt rasant, da Unternehmen weltweit Milliarden in den Ausbau ihrer KI-Kapazitäten investieren. So kündigte Meta Platforms Inc. jüngst an, die Ausgaben für KI-Projekte um rund 50 % auf bis zu 65 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Zusätzlich haben OpenAI, SoftBank und Oracle das 100-Milliarden-Dollar-Projekt "Stargate" zur Errichtung neuer Rechenzentren ins Leben gerufen.

„KI ist der entscheidende Treiber“, betonte ASML-CEO Christophe Fouquet in einer Videoerklärung. „Wir sind überzeugt, dass KI der Halbleiterindustrie noch größere Chancen eröffnet.“

ASML-Aktie mit größtem Tagesgewinn seit 2020

An der Börse reagierten Anleger euphorisch: Die ASML-Aktie kletterte am Mittwoch in Amsterdam zeitweise um 12 % auf 722,10 Euro – der größte intraday-Gewinn seit März 2020. Damit machte das Papier die Verluste der Vorwoche wieder wett, die durch die Meldung über den neuen KI-Chip eines chinesischen Start-ups entstanden waren.

Besonders gefragt waren ASMLs extreme-ultraviolet-lithography (EUV)-Maschinen, die zur Herstellung modernster Chips unerlässlich sind. Allein in diesem Bereich lag der Auftragseingang bei 3 Milliarden Euro. Die USA überholten dabei China als größten Absatzmarkt für ASML.

US-Sanktionen gegen China beeinflussen ASMLs Geschäft

Die US-Regierung hat zuletzt den Druck auf die Niederlande erhöht, um den Export von ASMLs fortschrittlicher Chiptechnologie nach China weiter zu beschränken. ASML darf aufgrund dieser Restriktionen seine hochmodernen EUV-Maschinen nicht an chinesische Kunden verkaufen.

China bleibt jedoch ein bedeutender Markt für ältere ASML-Technologien. Im vierten Quartal entfielen 1,92 Milliarden Euro Umsatz (27 % des Gesamtumsatzes) auf das Land. Für 2025 rechnet ASML jedoch damit, dass Chinas Anteil am Gesamtumsatz auf 20 % zurückgeht.

„2025 wird China wieder ein normaleres Verhältnis in unserem Geschäft haben“, erklärte Fouquet.

Milliardeninvestitionen treiben Umsatz – Dividende steigt

Die Zukunftsaussichten bleiben positiv: Der taiwanesische Chiphersteller TSMC, ein wichtiger ASML-Kunde, kündigte an, seine Investitionen in Technologie und Kapazität für 2025 auf 38 bis 42 Milliarden US-Dollar zu erhöhen – bis zu 19 % mehr als erwartet.

ASML bestätigte seine Umsatzprognose für 2025 von 30 bis 35 Milliarden Euro und kündigte eine Dividendenerhöhung um 5 % auf 6,40 Euro pro Aktie an. Das Unternehmen will zudem nach 2025 keine Einzelangaben zu Auftragseingängen mehr veröffentlichen, sondern nur noch den Gesamtauftragsbestand jährlich bekanntgeben.

Fazit: KI treibt ASML zu neuen Höchstleistungen

Mit einem Rekordumsatz von 9,3 Milliarden Euro im vierten Quartal hat ASML die Markterwartungen deutlich übertroffen. Die Bruttomarge stieg auf 51,7 %, und der Nettogewinn kletterte auf 2,7 Milliarden Euro. Für das erste Quartal 2025 erwartet ASML einen Umsatz zwischen 7,5 und 8 Milliarden Euro und eine weiter steigende Profitabilität.

Die Nachfrage nach modernster Halbleitertechnologie bleibt hoch – und ASML profitiert als Schlüsselakteur der globalen Chipindustrie massiv vom KI-Boom.