Milliardenregen für Irland: Apple-Nachzahlung sorgt für Rekordüberschuss

Irland verzeichnet einen massiven Haushaltsüberschuss dank einer milliardenschweren Steuernachzahlung von Apple. Mit insgesamt 11 Milliarden Euro, die der US-Tech-Gigant 2024 in die irische Staatskasse überwies, stieg das Plus auf beeindruckende 12,8 Milliarden Euro, wie das Finanzministerium in Dublin mitteilte. Die Zahlung ist das Ergebnis eines langjährigen Rechtsstreits mit der EU-Kommission über unzulässige Steuervergünstigungen.

Steuerstreit als Meilenstein für Irlands Finanzen

Die Nachzahlung resultiert aus einer EU-Entscheidung, die Apple zur Rückzahlung von Steuervergünstigungen aus den Jahren 2003 bis 2014 verpflichtete. Ursprünglich blockierten rechtliche Auseinandersetzungen die Rückflüsse, doch nun stützen die Milliarden den irischen Haushalt in einem Jahr, das ohnehin von Rekordeinnahmen geprägt war.

Körperschaftsteuern auf Rekordniveau

Das Jahr 2024 war für Irland ein besonders starkes Jahr in puncto Steuereinnahmen. Die Körperschaftsteuer, von der ein Großteil aus multinationalen Unternehmen stammt, stieg um satte 63,9 % auf ein Rekordhoch von 39,1 Milliarden Euro. Laut Finanzministerium kommen fast 75 % dieser Einnahmen von nur zehn Großkonzernen, darunter Apple, Google und Meta.

Irland hat sich durch seine steuerfreundliche Politik als europäisches Hauptquartier für viele Tech-Giganten etabliert, was die Wirtschaft stabil und krisenresistent erscheinen lässt.

Abhängigkeit birgt Risiken

Trotz der beeindruckenden Zahlen warnen Experten vor einer Überabhängigkeit von den Steuerbeiträgen der Tech-Branche. Das Economic and Social Research Institute (ESRI) bezeichnet diese Konzentration als potenzielles "strukturelles Risiko". Änderungen in den Steuerregelungen der USA oder der Einführung globaler Mindeststeuersätze könnten die Einnahmen empfindlich treffen.

Staatsfonds für die Iren

Um diesen Risiken entgegenzuwirken, plant die irische Regierung, einen Teil des Überschusses in einen strategischen Staatsfonds zu investieren. Finanzminister Michael McGrath erklärte: „Irland schwimmt derzeit im Geld, aber wir müssen langfristig denken und die Nachhaltigkeit sichern.“

Irlands Erfolgsgeschichte ist beeindruckend, doch sie zeigt auch die Schattenseiten einer einseitigen Abhängigkeit von globalen Konzernen. Ein kluger Umgang mit den Einnahmen wird entscheidend sein, um die Wirtschaft für künftige Herausforderungen zu wappnen.