Sorgen um Nutzerdaten: Apple's Reaktion auf den DMA

Apple äußert Bedenken über das neue EU-Digitalgesetz DMA (Digital Markets Act), das große Plattformen wie Apple verpflichtet, anderen Anbietern Zugang zu ihren Diensten zu gewähren. Dies könnte laut Apple die Datensicherheit der Nutzer beeinträchtigen. Das Unternehmen betont, dass der Schutz der Nutzerdaten ein zentraler Bestandteil ihrer Strategie sei. Apples Software, einschließlich der neuen Funktionen der "Apple Intelligence", benötigt tiefen Zugriff auf Nutzerdaten, um beispielsweise E-Mails zu sortieren oder Termine effizient zu verwalten.

Die EU-Kommission hat jedoch bisher keine endgültige Stellungnahme dazu abgegeben, ob sie Apples Sicherheitsbedenken als legitimen Grund für eine Ausnahme von den DMA-Vorgaben anerkennt. In einer ersten Reaktion betonte die Kommission lediglich, dass "Gatekeeper" wie Apple ihre Dienste in Europa anbieten dürfen, solange sie die Regeln für fairen Wettbewerb einhalten.

Verzögerungen bei neuen Funktionen

Neben den Bedenken bezüglich der Datensicherheit, sind auch einige der neuen Funktionen, die Apple auf der WWDC angekündigt hatte, von der Verzögerung betroffen. Funktionen wie "iPhone Mirroring" und "SharePlay Screen Sharing" könnten aufgrund der neuen Regularien erst später in Europa verfügbar gemacht werden. Apple befindet sich jedoch in Gesprächen mit der EU-Kommission, um eine Lösung zu finden, die den Anforderungen des DMA gerecht wird, während gleichzeitig der Schutz der Nutzerdaten gewährleistet bleibt.

EU-Kommission leitet Untersuchung gegen Apple ein

Zusätzlich hat die EU-Kommission eine Untersuchung gegen Apple wegen möglicher Verstöße gegen die neuen Regeln eingeleitet. Konkret wird geprüft, ob Apple den Entwicklern gebührenfreien Zugang zu Alternativen außerhalb des hauseigenen App Stores ermöglicht. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager betonte die Wichtigkeit von Alternativen für die Entwicklergemeinschaft und die Verbraucher.

Die neuen DMA-Regeln, die seit März in Kraft sind, sollen den Wettbewerb bei digitalen Diensten fördern und verhindern, dass große Plattformen ihre Marktposition ausnutzen. Zu den betroffenen Unternehmen gehören neben Apple auch andere US-Schwergewichte wie Amazon, Microsoft, Alphabet und Meta.

Apple weist die Vorwürfe zurück und betont, dass sie bereits zahlreiche Änderungen vorgenommen haben, um den DMA-Vorgaben zu entsprechen. Laut Apple würden über 99 Prozent der Entwickler durch die neuen Geschäftsbedingungen gleich viel oder weniger Gebühren zahlen als zuvor. Sollte die EU-Kommission jedoch zu dem Schluss kommen, dass Apple gegen den DMA verstößt, könnten Strafen von bis zu 10 Prozent des jährlichen Umsatzes und bis zu 20 Prozent bei wiederholten Verstößen verhängt werden.

Im vorbörslichen NASDAQ-Handel legten Apple-Aktien trotz dieser Entwicklungen leicht um 0,14 Prozent auf 207,78 US-Dollar zu.