Apples Quartalszahlen unter Druck: Wachsender Umsatz, fallender Gewinn und stockende KI-Entwicklung

iPhone-Umsätze steigen weltweit

Apple konnte im vergangenen Quartal einen Gewinn von 14,7 Milliarden Dollar verzeichnen. Dieser fiel jedoch deutlich geringer aus als im Vorjahreszeitraum, als Apple noch einen Rekordgewinn von 23 Milliarden Dollar erzielte. Der Umsatz des Konzerns kletterte im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 94,9 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenerwartungen. Allerdings fiel der Umsatz in China leicht auf 15 Milliarden Dollar und lag damit unter den Markterwartungen, was Druck auf die Aktie ausübte. Diese verlor im frühen New Yorker Handel um 1,5 Prozent und verzeichnete damit das schwächste Ergebnis im Nasdaq 100.

Marktdominanz in China unter Druck

Während die iPhone-Umsätze weltweit zulegten, so Finanzchef Luca Maestri, gelang es Apple auch, sich in China gegen die starke Konkurrenz lokaler Anbieter wie Huawei und Xiaomi zu behaupten. Das iPhone, Apples Hauptumsatzträger, erzielte durch die Einführung des neuesten Modells kurz vor Quartalsende ein Wachstum von 5,5 Prozent und brachte 46,2 Milliarden Dollar ein. Die weiteren Geschäftsbereiche wie Mac und iPad verzeichneten ebenfalls Umsatzsteigerungen.

Hohe Erwartungen an neue KI-Funktionen

Apple arbeitet an neuen KI-Funktionen, die ihre Geräte noch vielseitiger machen sollen. Einige Neuerungen sind bereits freigeschaltet, weitere sollen bis Jahresende folgen, während in der EU der Rollout erst ab April 2025 geplant ist. Dies könnte jedoch zu einem Nachteil werden, da die Konkurrenz, insbesondere in China, bereits KI-gestützte Geräte anbietet. Analysten äußern Bedenken, dass Apple bei dieser Technologieentwicklung hinterherhinkt. Analyst David Vogt von UBS kritisierte zudem, dass er noch keine Hinweise sehe, die auf eine deutliche KI-basierte Nachfragezunahme hindeuten. Der Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft sei mit einem prognostizierten Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich daher eher zurückhaltend.

Teure Steuernachzahlung drückt das Ergebnis

Das Quartalsergebnis wurde zusätzlich durch eine hohe Steuernachzahlung in Irland belastet. Nach einer verlorenen Klage gegen die EU-Kommission musste Apple 10,2 Milliarden Dollar zurückstellen. Trotz dieser Belastung bleibt Apple mit einem Börsenwert von 3,4 Billionen Dollar das weltweit wertvollste Unternehmen. Dennoch zeigen sich die Aktionäre besorgt, zumal das Rennen mit dem Chip-Riesen Nvidia um die Spitzenposition an der Börse wieder enger geworden ist.

Blick auf die Zukunft: Herausforderungen und Chancen

Die Begeisterung der Anleger für Apple-Aktien scheint sich abzuschwächen. Analysten prognostizieren für das iPhone-Geschäft im nächsten Jahr ein begrenztes Wachstum, und die Erwartungen an innovative Produkte bleiben verhalten. Die langsame Einführung von "Apple Intelligence" in den globalen Märkten dämpft die Hoffnung auf kurzfristige Impulse. Doch Apple bleibt erfolgreich und könnte langfristig von stabilen, wenn auch moderateren Wachstumsraten profitieren.

Für Anleger bleibt Apple trotz dieser Unsicherheiten ein attraktives Investment, auch wenn größere Kurssprünge vorerst ausbleiben könnten.