Starke Umsätze, aber eine Schwachstelle

AMD hat es geschafft, seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 12% zu steigern. Vor allem das Gaming-Segment war ein Treiber des Wachstums. Die Nachfrage nach Grafikkarten wie der Radeon RX-Serie sowie Prozessoren der Ryzen-Reihe legte um 15% zu. Das Embedded-Segment, das AMDs Position in Märkten wie Automobil- und Industrielösungen stärkt, verzeichnete sogar ein Wachstum von 18%.

Anders sieht es jedoch im Datacenter-Bereich aus: Dieses Segment wuchs lediglich um 6%, weit hinter den Erwartungen von Analysten, die von zweistelligen Wachstumsraten ausgegangen waren. Die EPYC-Prozessoren für Rechenzentren konnten ihre Marktanteile zwar leicht ausbauen, bleiben aber hinter Nvidias GPUs, die den KI-Bereich dominieren, deutlich zurück.

Die Bruttomarge von 50,8% zeigt eine stabile Entwicklung, liegt jedoch unter den Spitzenwerten, die Nvidia mit seiner hochprofitablen KI-Produktpalette erzielt. Einige Experten kritisieren AMDs Investitionen als zu zögerlich, insbesondere im Bereich spezialisierter KI-Chips.

Ausblick: Wichtige Meilensteine für 2025

Für das erste Quartal 2025 rechnet AMD mit einem Umsatz zwischen 6,3 und 6,7 Milliarden USD. Lisa Su, CEO von AMD, betonte in einer Konferenz, dass strategische Partnerschaften mit Cloud-Anbietern und Investitionen in KI-Produkte wie die MI300-Serie das Wachstum langfristig sichern sollen.

Dennoch bleibt der Druck hoch: Nvidia dominiert weiterhin den KI-Markt, und Intel arbeitet daran, seine Marktanteile zurückzugewinnen. Dazu kommt eine schwächere Nachfrage nach klassischen Rechenzentrumsprodukten, die sich auf AMDs Wachstum auswirken könnte.

Analysten zeigen sich gespalten: Während einige von einer Kurserholung ausgehen und Kursziele von bis zu 125 EUR nennen, sehen andere die derzeitige Bewertung als ambitioniert an und warnen vor einem Rückgang auf 100 EUR, falls das Datacenter-Segment weiterhin schwächelt.

Community-Stimmung: Gedämpfter Optimismus

In den Anlegerforen dominiert die Diskussion über AMDs Potenzial im KI-Markt. Viele Investoren sehen die aktuelle Schwäche im Datacenter-Segment als Übergangsphase, die durch neue Produkte überwunden werden könnte. Kritiker mahnen jedoch, dass Nvidia der Marktführer bleibt und AMD seine Marktposition stärker durch Innovationen verteidigen muss.