Über den Erwartungen: Alphabet steigert Gewinn deutlich

Die Google-Mutter Alphabet schließt das vierte Quartal 2024 mit einem beeindruckenden Gewinnwachstum ab. Der Gewinn pro Aktie (EPS) stieg im Vergleich zum Vorjahr von 1,66 US-Dollar auf 2,15 US-Dollar. Damit übertraf Alphabet die Analystenerwartungen, die zuvor von 2,12 US-Dollar je Anteilsschein ausgegangen waren. Der Quartalsgewinn erhöhte sich um satte 28 Prozent auf 26,54 Milliarden US-Dollar.

Auch das Kerngeschäft der Alphabet-Tochter Google wächst weiter: Das Werbegeschäft, das den Löwenanteil der Einnahmen ausmacht, legte um 10,6 Prozent auf 72,46 Milliarden US-Dollar zu. Besonders positiv entwickelte sich YouTube mit einem Umsatzanstieg von 14 Prozent auf 10,5 Milliarden US-Dollar. Dennoch blieb der Gesamtkonzernumsatz mit einem Plus von zwölf Prozent auf 96,47 Milliarden US-Dollar leicht hinter den Erwartungen der Analysten zurück, die 96,64 Milliarden US-Dollar prognostiziert hatten.

Milliarden-Investitionen in KI – Cloud-Sparte bleibt hinter Erwartungen

Ein großer Fokus von Alphabet liegt auf Künstlicher Intelligenz. Das Unternehmen plant, 2025 rund 75 Milliarden US-Dollar in die Infrastruktur zu investieren – ein beträchtlicher Teil davon soll in den Ausbau von KI-Rechenzentren fließen. Damit reagiert Alphabet auf den wachsenden Wettbewerbsdruck durch Konkurrenten wie Microsoft und OpenAI, die verstärkt auf KI-gestützte Suchtechnologien setzen.

Trotz eines Wachstums von 30 Prozent auf knapp 12 Milliarden US-Dollar blieb Googles Cloud-Sparte leicht hinter den Erwartungen zurück. Analysten hatten hier mit 12,2 Milliarden US-Dollar gerechnet. Das Segment „Andere Wetten“, zu dem Zukunftsprojekte wie selbstfahrende Autos und Lieferdrohnen gehören, verzeichnete einen deutlichen Umsatzrückgang von 657 Millionen auf 400 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig stieg der operative Verlust in diesem Bereich von 863 Millionen auf 1,17 Milliarden US-Dollar.

Google und TU München stärken Cybersicherheit in Deutschland

Neben seinen Geschäftszahlen sorgte Google mit einer neuen Initiative für Aufsehen: In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München startet das Unternehmen ein Ausbildungsprogramm zur Cybersicherheit. Über 200 Studierende sollen dort praktische Fähigkeiten erwerben, um Organisationen besser gegen Cyberangriffe zu schützen. Google.org, der gemeinnützige Arm des Konzerns, fördert das Projekt mit bis zu einer Million US-Dollar.

Deutschland gilt als besonders anfällig für Cyberangriffe. Laut einer Bitkom-Studie waren 2024 rund 81 Prozent der deutschen Unternehmen von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage betroffen. Das Förderprogramm ist Teil eines globalen Sicherheitsfonds von 15 Millionen US-Dollar, mit dem Google weltweit mehr als 20 Universitäten unterstützt.

Aktie unter Druck – Alphabet gibt um 6,99 Prozent nach

Trotz der positiven Geschäftsentwicklung reagierte die Börse skeptisch: Im vorbörslichen Handel fiel die Alphabet-Aktie an der NASDAQ um 6,99 Prozent auf 193,03 US-Dollar. Anleger scheinen sich an den leicht verfehlten Umsatzzielen und den anhaltend hohen Investitionen in KI-Rechenzentren zu stören. Dennoch bleibt Alphabet mit einem Jahresgewinn pro Aktie von 8,04 US-Dollar weiterhin auf Wachstumskurs – im Vorjahr lag dieser noch bei 5,84 US-Dollar.