Insider-Käufe um den Kurs zu stützen

Inmitten eines turbulenten Marktumfelds in China signalisieren sowohl Unternehmensinsider als auch staatliche Maßnahmen ein wachsendes Engagement zur Stabilisierung der Börsen und insbesondere zur Unterstützung der Aktie des E-Commerce-Riesen Alibaba. Angesichts der anhaltenden Verluste haben Alibaba-Gründer Jack Ma und CEO Joe Tsai erhebliche Insider-Käufe getätigt, um den Aktienkurs zu stützen. Joe Tsai investierte Berichten zufolge 151 Millionen US-Dollar, während Jack Ma 50 Millionen US-Dollar in Alibaba-Aktien investierte, was sein Engagement und seinen Glauben an das Unternehmen unterstreicht, von dem er immer noch rund drei Prozent besitzt.

Der Staat greift ein

Diese individuellen Bemühungen werden durch ein umfassendes Maßnahmenpaket der chinesischen Behörden ergänzt, das darauf abzielt, den Kursverfall an den Börsen zu stoppen. Mit einem angekündigten Paket von bis zu 278 Milliarden US-Dollar, von denen allein 200 Millionen US-Dollar für Alibaba vorgesehen sind, zeigen die Behörden eine klare Absicht, den Markt zu stabilisieren. Dies folgt auf einen jüngsten Anstieg der chinesischen Aktien, insbesondere nachdem die Zentralregierung und ihre Finanzvehikel ihre Unterstützung durch zusätzliche Aktienkäufe zugesichert haben.

Alibaba genießt noch etwas Vertrauen

Alibaba hat seinerseits mit einem Buyback-Programm reagiert, durch das bereits Aktien im Wert von 9,5 Milliarden US-Dollar zurückgekauft wurden. Obwohl der bisherige Erfolg gemischt war, spiegelt dies dennoch eine strategische Absicht wider, den Wert für die Aktionäre zu steigern. Hinzu kommt eine kürzlich angekündigte Umstrukturierung unter dem neuen CEO Eddie Wu, die von Analysten positiv aufgenommen wurde. Jefferies hebt dabei Alibabas Fähigkeit hervor, Synergien zu schaffen und Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz voranzutreiben, und prognostiziert einen Anstieg der in den USA notierten Aktie um etwa 80 Prozent.

Marktvertrauen will hart erarbeitet sein

Trotz dieser positiven Signale bleibt der chinesische Aktienmarkt volatil, wobei jüngste Maßnahmen Erinnerungen an die Turbulenzen von 2015 wecken. Damals ergriffen die Regulierungsbehörden ähnliche Maßnahmen zur Marktbereinigung, doch der Erholungsprozess erwies sich als langwierig und komplex. Experten wie Linda Lam von der Union Bancaire Privée weisen darauf hin, dass die aktuelle Situation eine sorgfältige Navigation erfordert, da wirtschaftliche Verlangsamung und Entschuldungsprozesse das Marktvertrauen einfrieren können. Eine schnelle V-förmige Erholung erscheint unwahrscheinlich; vielmehr wird erwartet, dass es Monate dauern könnte, bis das Vertrauen der Investoren vollständig wiederhergestellt ist.

Ausblick

Heute kam nach langer Zeit endlich wieder ein Zeichen der Erholung aus den chinesischen Märkten. Größere Indizes für China und die dortige Industrie konnten endlich wieder mit 2,8% bzw. 4% Plus aufatmen. Heute soll auch ein Meeting zwischen Regulierungsbehörden und Staatschef Xi Jinping stattfinden. Wohl auch deshalb gehen Beobachter davon aus, das nun konzentriertere Maßnahmen ins Auge gefasst werden, um chinesischen Aktien wieder Luft zum Atmen zu geben.