Japan Airlines setzt auf Boeing und Airbus

Japan Airlines bleibt den Flugzeugherstellern Boeing und Airbus treu. Am Dienstag verkündete Airbus auf der Luftfahrtmesse in Farnborough den Verkauf von 20 Langstreckenflugzeugen des Typs A350-900 an die japanische Fluggesellschaft. Zusätzlich planen die Japaner den Erwerb von elf Mittelstreckenjets des Typs A321neo. Bereits einen Tag zuvor hatte Boeing bekannt gegeben, dass Japan Airlines bis zu 20 Dreamliner bestellen möchte.

Neue Großaufträge für Airbus

Airbus konnte weitere bedeutende Aufträge an Land ziehen. So überzeugte der europäische Flugzeugbauer die britische Airline Virgin Atlantic vom Kauf von sieben A330neo. Am Dienstag bestellte zudem die libysche Fluggesellschaft Berniq Airways sechs Flugzeuge der A320neo-Familie. Bereits am Montag unterzeichnete Drukair aus Bhutan eine Absichtserklärung über den Kauf von drei Airbus A320neo und zwei A321XLR, um ihr internationales Streckennetz auszubauen.

Finanzielle Erwartungen und Prognosen für Airbus

Am 30. Juli 2024 wird Airbus SE die Geschäftsergebnisse für das letzte Quartal bekanntgeben. Analysten erwarten einen durchschnittlichen Gewinn von 0,623 EUR je Aktie, im Vergleich zu 1,34 EUR je Aktie im Vorjahr. Beim Umsatz wird ein Plus von 1,53 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal prognostiziert, was einen Umsatz von 16,14 Milliarden EUR bedeuten würde.

Für das gesamte Fiskaljahr 2024 gehen 20 Analysten von einem Gewinn von 5,53 EUR je Aktie aus, gegenüber 4,80 EUR im Vorjahr. Beim Umsatz wird ein Anstieg auf 69,96 Milliarden EUR erwartet, nachdem im Vorjahr 65,45 Milliarden EUR erzielt wurden.

Produktionsherausforderungen und Lieferprobleme bei Airbus

Trotz der hohen Nachfrage hat Airbus weiterhin mit Problemen in der Lieferkette zu kämpfen. Aufgrund von Engpässen bei den Zulieferern und dem Mangel an Fachpersonal musste der Konzern seine Produktionsziele anpassen und ein Sparprogramm auflegen. Die Auslieferungsziele für 2024 wurden auf 770 Flugzeuge reduziert. Die geplante Erhöhung der Produktion auf 75 Flugzeuge der A320neo-Familie wird wohl erst 2027 erreicht werden, ein Jahr später als ursprünglich geplant.

Airbus-Chef Faury über die aktuelle Marktlage

Airbus-Chef Guillaume Faury äußerte sich auf der Farnborough Airshow zur aktuellen Situation: "Wir haben bei weitem mehr Nachfrage als wir bedienen können," sagte er. "Derzeit müssen wir Aufträge ablehnen, weil wir nicht in der Lage sind, in dem geforderten Zeitrahmen zu liefern. Wenn sich der Markt also etwas abschwächt, ist das für uns kein Problem."

Langzeit-Prognosen und zukünftige Entwicklungen

Laut einer neuen Langzeit-Prognose von Boeing werden in den kommenden zwei Jahrzehnten branchenweit fast 44.000 neue Flugzeuge benötigt. Die Anzahl der weltweit eingesetzten Passagier- und Frachtmaschinen wird sich bis 2043 nahezu verdoppeln.

Airbus steckt derzeit zwischen der anhaltend starken Nachfrage und den Schwierigkeiten der Zulieferer. Die Kapazität kann nicht so schnell erhöht werden, wie gewünscht, was zu begrenzten Produktionsmöglichkeiten führt. Gleichzeitig belasten erhöhte Kosten das Geschäft.