Lieferkettenprobleme belasten Airbus

Eine gekappte Prognose hat den Aktienkurs von Airbus am Dienstag stark nach unten gezogen. Der gesamte Markt wurde durch diese Entwicklung beeinflusst. Airbus erwartet aufgrund von Abschreibungen in der Raumfahrtsparte und anhaltenden Lieferkettenproblemen einen geringeren operativen Gewinn. Laut Konzernchef Guillaume Faury nimmt die Erholung in den Lieferketten langsamer Fahrt auf als erhofft, insbesondere bei den Triebwerken bleibt die Situation angespannt.

Revidierte Jahresziele und Produktionsverschiebungen

Airbus hat zudem sein Jahresziel für die Auslieferung von Verkehrsflugzeugen gesenkt und das Produktionsziel für die A320-Familie auf 2027 verschoben.

Aktienkurs auf Talfahrt

Die Anleger reagierten schockiert und schickten die Airbus-Aktien um 11 Prozent auf 132,52 Euro nach unten. Damit erreichten die Papiere den tiefsten Stand seit November und verloren die seit Jahresbeginn erzielten Gewinne.

Negatives Chartbild

Das Chartbild von Airbus sieht ebenfalls düster aus. Der Kursrutsch drückte die Aktien unter mehrere wichtige Durchschnittslinien, einschließlich der 200-Tage-Linie, die als langfristige Trendlinie gilt.

Auswirkungen auf die Branche

Die Aktien des Triebwerksbauers MTU verzeichneten ebenfalls einen Rückgang von 5,6 Prozent. Der DAX verlor insgesamt gut ein Prozent, und auch im EuroStoxx 50 belegte Airbus den letzten Platz. Die Aktien von Safran und Rolls-Royce verloren ebenfalls an Wert.

Analystenmeinungen und Prognosen

Die Investmentbank Stifel sieht negative Rückschlüsse auf MTU und Safran, da Airbus den Zulieferern vorwirft, nicht genügend Triebwerke zu liefern. Philip Buller von der Privatbank Berenberg befürchtet, dass die Gewinnwarnung für 2024 die Markterwartungen an Airbus langfristig beeinträchtigen könnte. Sein Kursziel von 119 Euro impliziert weitere Verluste.

Gemischte Bewertungen und Empfehlungen

Während einige Experten ihre Kursziele senkten, blieben viele bei neutralen bis positiven Anlageempfehlungen. David Perry von JPMorgan reduzierte sein Kursziel auf 172 Euro, hält aber weiterhin an einer "Overweight"-Empfehlung fest. Auch Milene Kerner von Barclays bleibt trotz Kurszielsenkung bei ihrem "Overweight"-Votum.

Vorsichtige Einschätzungen für die Zukunft

Analysten von UBS und Deutsche Bank sind ebenfalls zurückhaltend. Christophe Menard von der Deutschen Bank hat seine Kaufempfehlung gestrichen und sieht die Erreichung der neuen Auslieferungsziele für 2024 als ungewiss an. Barclays und Deutsche Bank haben ihre Kursziele ebenfalls gesenkt, bleiben jedoch bei einer neutralen Position.

Schleppende Erholung erwartet

Analysten erwarten, dass sich der Aktienkurs von Airbus nur langsam erholen wird, da die Lieferkettenprobleme weiterhin bestehen. Die Bewertung ist jedoch bereits niedrig, was langfristig orientierten Investoren möglicherweise eine Einstiegsgelegenheit bieten könnte.