Die Konjunkturflaute hat die Nachfrage nach Hardware genauso geschwächt, wie die Ausgaben für Online-Werbung. Big-Tech enttäuschen mit ihren neuen Zahlen. Aber die Ausblicke der Firmenlenker sorgen für Optimismus.

Apple, Amazon und Alphabet haben am Donnerstag ihr Zahlenwerk zum abgelaufenen Quartal veröffentlicht und für einen Abverkauf an den Börsen gesorgt. Die drei Tech-Schwergewichte leiden ganz offenbar unter dem stotternden Wirtschaftsmotor, der die Nachfrage nach ihren Elektronikprodukten, E-Commerce- und Cloud-Computing-Services merklich drosselt. Mit Online-Werbung lässt sich im aktuell schwierigen Marktumfeld ebenso wenig verdienen. Die Papiere von Apple gaben im nachbörslichen Handel um 5,6 Prozent nach, Alphabet verlor 6,4 Prozent und Amazon sogar 6,6 Prozent.

Der Umsatz von Apple fiel im ersten Quartal um fünf Prozent auf 117,2 Milliarden US-Dollar, verglichen mit dem Vorjahresviertel, und damit stärker als noch im Weihnachtsquartal vorhergesagt. Das Netto-Ergebnis blieb mit 1,94 US-Dollar je Aktie genauso hinter den Prognosen zurück. Damit blieb der iKonzern erstmals seit dem Jahr 2016 mit seinem Gewinn unter den Erwartungen. Apple-CEO Tim Cook betonte, dass die Wiederöffnung Chinas – dem größten aller Apple-Märkte – den weiteren Ausblick jedoch verbessert. Die Nachfrage im Reich der Mitte steigt und die Produktion "ist jetzt wieder da, wo wir sie haben wollen", so Cook.

Amazon erwirtschaftete zwar einen Umsatz von 149,2 Milliarden US-Dollar und damit rund vier Milliarden mehr als vorhergesagt. Und auch das operative Ergebnis überraschte mit 2,7 Milliarden US-Dollar positiv. Allerdings erkaufte sich Amazon diesen Umsatz mit einer gewaltigen Rabattschlacht. Der Nettogewinn erreichte mit 300 Millionen nur einen Bruchteil der Markterwartungen. Ebenso enttäuschte Amazons Cloud-Sparte – bislang der größte Gewinnbringer des Konzerns. "Kurzfristig sind wir mit einer unsicheren Wirtschaft konfrontiert, aber wir bleiben recht optimistisch, was die langfristigen Chancen für Amazon angeht", sagte Firmenchef Andy Jassy.

Der Konzernumsatz von Google-Mutter Alphabet stieg von 75,3 auf 76 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten allerdings auf 76,5 Milliarden gehofft. Das Netto-Ergebnis fiel von 20,6 auf 13,6 Milliarden US-Dollar im Jahresvergleich. Die Werbeeinnahmen schrumpften von 61,2 auf 59 Milliarden US-Dollar. Ruth Porat, Chief Financial Officer von Alphabet, erklärte den Anlegern, dass das Unternehmen als Reaktion auf die schwache Kundennachfrage "das Tempo der Neueinstellungen in diesem Jahr deutlich verlangsamen" wird.

(tl) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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Quelle: Wallstreet Online