STOCKHOLM (dpa-AFX) - Das konservativ-rechte Lager einschließlich der rechtspopulistischen Schwedendemokraten hat bei der Parlamentswahl in Schweden nach Auszählung aller Stimmen eine knappe Mehrheit erreicht. Es kommt auf 176 Sitze, wie am Donnerstag aus dem vorläufigen Wahlergebnis hervorging. Auf das linksgerichtete Lager um die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson entfallen demnach 173 Mandate. 175 der 349 Sitze sind für mehrheitsfähige Beschlüsse im Reichstag von Stockholm nötig. Das endgültige Wahlergebnis steht in Schweden normalerweise rund eine Woche nach dem Wahltag fest.

Andersson hatte sich ihrem konservativen Herausforderer Ulf Kristersson bereits am Mittwochabend geschlagen gegeben und am Donnerstag ihren Rücktritt als Regierungschefin eingereicht. Ihre Sozialdemokraten sind dem vorläufigen Resultat zufolge dennoch klar stärkste Kraft geblieben: Sie kommen nach Zugewinnen um zwei Prozentpunkte auf 30,3 Prozent. Die rechtspopulistischen Schwedendemokraten landen mit 20,5 Prozent erstmals auf Rang zwei. Sie verwiesen Kristerssons Moderate, die nach leichten Verlusten auf 19,1 Prozent kommen, auf den dritten Platz. Die Wahlbeteiligung lag vorläufig bei 84,2 Prozent.

Schweden hatte am Sonntag einen packenden Wahlkrimi erlebt. In ersten Prognosen hatte Anderssons Lager noch knapp in Führung gelegen, dann kippten die Zahlen im Laufe des Wahlabends zugunsten von Kristersson. Das Rennen zwischen den beiden Blöcken war so knapp, dass die Wahlbehörde in der Nacht noch kein vorläufiges Ergebnis ausrief. Erst wollte sie die Auszählung von spät abgegebene Briefwahlstimmen und Stimmen von Schweden aus dem Ausland abwarten./trs/DP/mis

Quelle: dpa-AFX