FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine verlangsamte Entwicklung im Geschäft mit Großkunden hat am Mittwoch die Aktie von Teamviewer unter Druck gebracht. Das Papier des Software-Spezialisten, der an diesem Morgen seinen Quartalsbericht vorgelegt hatte, büßte am späten Vormittag 11,4 Prozent auf 14,85 Euro ein. Die 21- und auch die 50-Tage-Linie für den kurz- und mittelfristigen Trend hatte keine Unterstützung geboten, sodass die Aktie nun zurück ist auf dem Niveau von Ende März. Dabei war sie am Vortag noch auf den höchsten Stand seit 19 Monaten zurückgekehrt.

Mit einem Erholungsgewinn von etwas mehr als 23 Prozent seit Jahresbeginn zählt sie aber weiter zu jenen Papieren, die sich 2023 im 50 Werte umfassenden MDax bisher mit am besten entwickelt haben.

Unisono bemängelten Analysten an diesem Mittwoch das leicht rückläufige Quartalswachstum in der Enterprise-Sparte, dem Geschäft mit Großkunden. Zwar habe Teamviewer alles in allem ergebnisseitig die Prognosen übertroffen, doch auch die Messlatte sei wohl höher gelegt worden und gestiegene Erwartungen damit eingeflossen, schrieb etwa JPMorgan-Analyst Toby Ogg. Und "während die Stabilisierung der neu in Rechnung gestellten Umsätze im Quartalsvergleich ermutigend ist", sehe es dennoch nach einer verschlechterten Geschäftsentwicklung in der Enterprise-Sparte aus, konstatierte er. Dieser Aspekt dürfte ihm zufolge bei den Analysten im Fokus stehen.

Auch RBC-Analystin Analystin Sherri Malek hob das über der durchschnittlichen Analystenschätzung herausgekommene bereinigte operative Ergebnis im ersten Quartal positiv hervor. Sie verwies aber ebenfalls auf das leicht negative Wachstum im Enterprise-Geschäft. Die Jahresziele seien allerdings bestätigt worden, ergänzte sie und sieht den Spezialisten für Fernwartungssoftware "relativ gut aufgestellt, um einen wirtschaftlichen Abschwung zu überstehen". Die Produkte seien für Kunden erschwinglich und langlebig und den Investoren böten sich Anreize mit einer attraktiven Generierung freier Barmittel (FCF) und dem Aktienrückkaufprogramm. Die Aktie, so schrieb sie ergänzend, sei mit einer FCF-Rendite von etwa sieben Prozent einer der defensiveren Titel im RBC-Portfolio./ck/ajx/tih

Quelle: dpa-AFX