Aktien in BRICS plus Ländern

Land Werte Perf. Region Kontinent
Ägypten 4 -6,39 % Afrika
Äthiopien
Afrika
Brasilien 99 +0,64 %
Südamerika
China 3.151 -0,56 % Asien
Indien 4.091 -1,77 %
Asien
Iran Asien
Russland Europa
Südafrika 145 -0,19 % Afrika
Vereinigte Arabische Emirate 1 -5,41 % Asien

Angaben zur durchschnittlichen Performance, können zeitverzögerte Notierungen enthalten.

BRICS plus – Eine innovative Erweiterungsinitiative

BRICS plus ist eine Erweiterungsinitiative der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika), die das Ziel verfolgt, die Zusammenarbeit zwischen BRICS und weiteren aufstrebenden Volkswirtschaften und Entwicklungsländern zu stärken. Die ursprüngliche BRICS-Gruppe wurde 2009 gegründet und setzte sich aus den fünf großen Schwellenländern zusammen, die eine zunehmend wichtige Rolle in der Weltwirtschaft einnehmen. Die Erweiterung zu „BRICS plus“ wurde erstmals von China im Jahr 2017 beim BRICS-Gipfel in Xiamen angeregt, mit der Vision, das Netzwerk der BRICS-Gruppe durch den Einbezug zusätzlicher Länder mit wachsendem wirtschaftlichem Potenzial zu erweitern.

Die BRICS plus-Initiative reflektiert die zunehmende Bedeutung von Schwellenländern und Entwicklungsländern in der Weltwirtschaft und zielt darauf ab, eine multipolare Weltordnung zu fördern, in der westliche Industrieländer weniger dominierend sind. Durch BRICS plus soll die Rolle von aufstrebenden Volkswirtschaften gestärkt und der globale Süden bei internationalen Entscheidungen stärker vertreten werden.

Ziele und Hintergründe von BRICS plus

BRICS plus wurde ins Leben gerufen, um die Kooperation zwischen den BRICS-Staaten und anderen aufstrebenden Volkswirtschaften auszubauen. Die Hauptziele von BRICS plus lassen sich in den folgenden Punkten zusammenfassen:

  1. Förderung einer multipolaren Weltordnung: BRICS plus strebt eine multipolare Welt an, in der wirtschaftliche und politische Macht gleichmäßiger zwischen westlichen und nicht-westlichen Ländern verteilt ist. Die Initiative richtet sich gegen die Dominanz westlicher Institutionen wie des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank.

  2. Wirtschaftliche Integration und Handel: BRICS plus zielt darauf ab, den Handel und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den BRICS-Ländern und anderen Schwellenländern zu intensivieren. Dadurch sollen gemeinsame Märkte geschaffen, Investitionen gefördert und der Aufbau von Lieferketten in der Region unterstützt werden.

  3. Stärkung des globalen Südens: BRICS plus versteht sich als Plattform zur Unterstützung der Interessen des globalen Südens in globalen Angelegenheiten. Indem zusätzliche Entwicklungsländer in die Zusammenarbeit integriert werden, sollen die Anliegen dieser Länder in internationalen Foren stärker vertreten und ihre wirtschaftliche Entwicklung gefördert werden.

  4. Aufbau gemeinsamer Finanzinstitutionen: Im Rahmen von BRICS plus wird über die Stärkung von Institutionen wie der New Development Bank (NDB) und des BRICS-Notfallfonds (Contingent Reserve Arrangement) diskutiert. Ziel ist es, alternative Finanzierungsquellen zu schaffen, die Schwellenländer und Entwicklungsländer von westlichen Finanzinstitutionen unabhängiger machen.

Die Mitgliedsländer und Partner von BRICS plus

Während die ursprünglichen BRICS-Länder aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bestehen, beinhaltet BRICS plus eine flexible Struktur für weitere aufstrebende Volkswirtschaften und Entwicklungsländer, die je nach Thema oder Projekt eingeladen werden. Diese Partnerländer können sich in unterschiedlichen Bereichen der Zusammenarbeit beteiligen, ohne jedoch Vollmitglieder zu werden.

Zu den Ländern, die im Rahmen von BRICS plus in den Dialog eingebunden wurden, gehören unter anderem:

  • Indonesien (als größte Volkswirtschaft in Südostasien)
  • Mexiko (als bedeutende lateinamerikanische Wirtschaftsmacht)
  • Türkei (eine der wichtigsten Schwellenländer im Nahen Osten)
  • Ägypten (als strategisch wichtiges Land in Afrika und dem Nahen Osten)
  • Argentinien (ein aufstrebendes Land in Südamerika)
  • Nigeria (als größte Volkswirtschaft und bevölkerungsreichstes Land Afrikas)
  • Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate (wichtige Akteure im Energiesektor)

Durch diese flexible Struktur kann BRICS plus je nach Region und Themenbereich gezielt Kooperationen eingehen und ein breiteres Netzwerk von Schwellenländern und Entwicklungsländern einbinden.

Strukturen und Mechanismen von BRICS plus

BRICS plus ist keine eigenständige Organisation mit festgelegten Strukturen, sondern eine Erweiterungsplattform innerhalb der BRICS-Gruppe, die durch multilaterale Treffen, Partnerschaften und Dialoge umgesetzt wird. Die wichtigsten Mechanismen sind:

  1. BRICS plus Dialogforen: Im Rahmen der jährlichen BRICS-Gipfeltreffen finden Dialoge zwischen den BRICS-Ländern und eingeladenen Staaten statt. Diese Dialoge fördern die Zusammenarbeit und ermöglichen den Austausch zu globalen Themen wie Handel, Entwicklung und Sicherheit.

  2. New Development Bank (NDB): Die New Development Bank wurde 2014 von den BRICS-Staaten gegründet, um Entwicklungsprojekte in Schwellenländern zu finanzieren. Durch BRICS plus könnte die NDB ihre Aktivitäten auf neue Partnerländer ausweiten und zusätzliche Finanzmittel für den globalen Süden bereitstellen.

  3. Regionale Partnerschaften: BRICS plus fördert gezielte Partnerschaften und Projekte in unterschiedlichen Regionen. Durch regionale Schwerpunkte, beispielsweise in Afrika oder Lateinamerika, kann BRICS plus auf spezifische wirtschaftliche und infrastrukturelle Bedürfnisse eingehen.

  4. Wirtschaftliche Foren und Geschäftskonferenzen: Wirtschaftliche Foren und Konferenzen wie das BRICS Business Council werden genutzt, um private Unternehmen, Investoren und öffentliche Institutionen zusammenzubringen. Diese Plattformen sollen den Handel und Investitionen zwischen BRICS plus-Ländern anregen und wirtschaftliche Netzwerke stärken.

Wirtschaftliche Bedeutung und Vorteile von BRICS plus

BRICS plus hat das Potenzial, die wirtschaftliche Macht und Stabilität von Schwellenländern zu stärken und eine größere wirtschaftliche Integration zwischen diesen Ländern zu fördern. Durch BRICS plus können die Mitgliedsstaaten gemeinsam von Vorteilen profitieren, die auf globaler Ebene schwer erreichbar wären:

  1. Schaffung neuer Märkte: Die BRICS plus-Partnerschaften ermöglichen den Zugang zu neuen Märkten, was den Export und die wirtschaftliche Diversifizierung der Schwellenländer fördert. Dies kann zu einer größeren Unabhängigkeit von westlichen Märkten führen und das Handelsvolumen zwischen Schwellenländern erhöhen.

  2. Finanzielle Unabhängigkeit: Mit der New Development Bank und dem BRICS-Notfallfonds könnten zusätzliche Partnerländer Finanzierungen und Kredite erhalten, die nicht an die Bedingungen westlicher Finanzinstitutionen wie des IWF gebunden sind. Dies fördert die finanzielle Autonomie und die Souveränität der Schwellenländer.

  3. Förderung von Infrastruktur- und Entwicklungsprojekten: Viele Schwellenländer stehen vor großen Herausforderungen im Bereich der Infrastruktur. BRICS plus könnte zusätzliche Mittel für den Bau von Straßen, Schienenwegen, Energieinfrastruktur und digitaler Vernetzung bereitstellen, die für das Wirtschaftswachstum entscheidend sind.

  4. Sicherung von Rohstoffen und Ressourcen: BRICS plus kann die strategische Zusammenarbeit bei der Sicherung von Rohstoffen und Ressourcen wie Öl, Gas, Mineralien und landwirtschaftlichen Erzeugnissen fördern. Dadurch könnten die BRICS plus-Länder ihre Versorgungssicherheit verbessern und sich gegen Preisschwankungen auf dem Weltmarkt absichern.

Herausforderungen und Kritik an BRICS plus

Trotz der potenziellen Vorteile von BRICS plus gibt es auch Herausforderungen und Kritikpunkte:

  1. Unterschiedliche Interessen und politische Systeme: Die Partnerländer von BRICS plus haben oft unterschiedliche wirtschaftliche Interessen und politische Systeme, was die Schaffung gemeinsamer Ziele erschwert. Die Koordination und Einigung auf konkrete Maßnahmen kann eine Herausforderung sein, insbesondere wenn die geopolitischen Interessen stark divergieren.

  2. Begrenzte institutionelle Struktur: Im Gegensatz zur Europäischen Union oder anderen internationalen Organisationen verfügt BRICS plus über keine verbindlichen Verträge oder eine institutionelle Struktur. Die Zusammenarbeit basiert auf Freiwilligkeit und informellen Partnerschaften, was die Effektivität und Nachhaltigkeit der Initiativen beeinträchtigen kann.

  3. Geopolitische Spannungen: Zwischen den ursprünglichen BRICS-Staaten gibt es geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen Indien und China. Diese Spannungen könnten das Potenzial haben, die Einheit und Effektivität von BRICS plus zu untergraben und die Kooperation zwischen den Mitgliedern zu erschweren.

  4. Fehlende Einheitliche Entwicklungsstrategie: BRICS plus deckt eine Vielzahl von Regionen mit unterschiedlichen Entwicklungsbedürfnissen ab, was die Erarbeitung einer einheitlichen Entwicklungsstrategie schwierig macht. Die Bedürfnisse und Ziele der Länder in Afrika oder Lateinamerika unterscheiden sich erheblich von denen in Asien oder dem Nahen Osten.

Zukunftsperspektiven und Vision von BRICS plus

BRICS plus könnte langfristig zu einem wichtigen globalen Netzwerk von Schwellenländern und Entwicklungsländern werden und die Rolle des globalen Südens stärken. Durch eine zunehmende wirtschaftliche Integration und Zusammenarbeit kann BRICS plus als Gegengewicht zu den westlich dominierten Institutionen fungieren und eine alternative Plattform für Entwicklungs- und Schwellenländer schaffen.

Langfristig könnte BRICS plus weiter institutionalisiert werden, indem z. B. eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Währungspolitik, Handel und Investitionen entwickelt wird. Die Rolle der New Development Bank könnte erweitert werden, um noch mehr Entwicklungsprojekte in Schwellenländern zu finanzieren. Zudem könnte BRICS plus verstärkt an multilateralen Foren teilnehmen, um die Interessen des globalen Südens auf internationaler Ebene zu vertreten.

Fazit

BRICS plus ist eine innovative Erweiterungsinitiative der BRICS-Staaten, die darauf abzielt, die Zusammenarbeit zwischen Schwellenländern und Entwicklungsländern zu intensivieren und die Stimme des globalen Südens in der Weltwirtschaft zu stärken. Trotz der Herausforderungen und Unterschiede zwischen den Partnerländern bietet BRICS plus das Potenzial, wirtschaftliche Synergien zu schaffen und eine multipolare Weltordnung zu fördern. Durch die Förderung der wirtschaftlichen Integration, die Schaffung alternativer Finanzinstitutionen und die Unterstützung der Entwicklung im globalen Süden könnte BRICS plus langfristig zur wirtschaftlichen Stabilität und Unabhängigkeit der beteiligten Länder beitragen.