Zinsinversion Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Zinseszinseffekt Nächster Begriff: Zinsoption

Wann kommt es zur Zinsinversion?

Die Zinsinversion beschreibt die Umkehrung der üblich vorherrschenden Zinsstruktur. Im Normalfall sind die Zinsen für langfristig angelegte Anleihen höher als die von kurzfristig angelegten Anleihen, weil der Gläubiger sein Kapital länger bindet und somit seine Liquidität wesentlich stärker einschränkt. Bei der Zinsinversion übersteigen jedoch die Zinsen von kurzläufigen Anleihen die der langläufigen. Die Zinsinversion tritt also dann ein, wenn die Erwartung von fallenden Zinsen für langfristige Anleihen bereits am Markt eingepreist ist. Kreditnehmer neigen in der Erwartung fallender Zinsen dazu, bevorzugt kurzfristige Verträge abzuschließen, um dann später auf wesentlich niedrigerem Zinsniveau zu refinanzieren. Damit werden lang laufende Anleihen zu höheren Zinsen quasi unverkäuflich. Allerdings sind Zinsinversionen sehr selten und haben meist auch nicht für lange Zeit Bestand.