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Total Return Payer Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Total Return Receiver Nächster Begriff: Total Return

Eine Partei in einem Total Return Swap, die die Gesamtrendite eines zugrunde liegenden Vermögenswerts an den Total Return Receiver zahlt und im Gegenzug regelmäßige Zinszahlungen erhält

Der Begriff Total Return Payer bezieht sich auf eine der Parteien in einem Total Return Swap (TRS), einem Finanzderivat, das zwischen zwei Parteien abgeschlossen wird. Der Total Return Payer ist die Partei, die die Gesamtrendite eines zugrunde liegenden Vermögenswerts an den sogenannten Total Return Receiver zahlt. Im Gegenzug erhält der Total Return Payer regelmäßige Zahlungen, in der Regel in Form eines festen oder variablen Zinssatzes.

Funktionsweise eines Total Return Swaps

Ein Total Return Swap ist ein Vertrag, in dem der Total Return Payer die Erträge und Kursgewinne oder -verluste eines zugrunde liegenden Vermögenswerts (z. B. Aktien, Anleihen, Immobilien) an den Total Return Receiver überträgt. Diese Gesamtrendite (Total Return) umfasst sowohl laufende Einkünfte (wie Dividenden oder Zinsen) als auch Veränderungen im Kapitalwert des Vermögenswerts. Der Total Return Payer erhält dafür eine regelmäßige Zahlung auf Basis eines festen oder variablen Zinssatzes.

Der Total Return Swap wird häufig verwendet, um Investoren den Zugang zu den Vorteilen eines Vermögenswerts zu ermöglichen, ohne dass sie diesen direkt kaufen müssen. Gleichzeitig kann der Total Return Payer sich gegen das Marktrisiko des Vermögenswerts absichern, indem er die Schwankungen des Vermögenswerts an den Total Return Receiver weitergibt.

Rolle des Total Return Payers

Der Total Return Payer übernimmt im Total Return Swap eine zentrale Rolle, indem er:

  1. Die Gesamtrendite überträgt:
    Der Total Return Payer gibt die vollständige wirtschaftliche Rendite des zugrunde liegenden Vermögenswerts an den Total Return Receiver weiter. Diese Rendite kann sowohl positiv (bei Kursgewinnen und laufenden Erträgen) als auch negativ (bei Kursverlusten) sein.

  2. Einen festen oder variablen Zinssatz erhält:
    Im Gegenzug für die Übertragung der Gesamtrendite erhält der Total Return Payer regelmäßige Zahlungen vom Total Return Receiver. Diese Zahlungen sind meist an einen Referenzzins wie den LIBOR (London Interbank Offered Rate) oder EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate) gebunden. Diese Zahlungen kompensieren den Total Return Payer für das Risiko und die Möglichkeit, auf Kursgewinne zu verzichten.

  3. Marktrisiko überträgt:
    Der Total Return Payer gibt das Marktrisiko, d. h. die Wertschwankungen des Vermögenswerts, an den Total Return Receiver weiter. Während der Total Return Receiver von steigenden Kursen profitiert, ist der Total Return Payer immun gegenüber diesen Schwankungen, da er im Austausch dafür stabile Zinszahlungen erhält.

Beispiele für Total Return Payer

Ein Total Return Payer kann eine Vielzahl von Akteuren in der Finanzwelt sein:

  • Banken oder Finanzinstitute: Diese agieren oft als Total Return Payer, indem sie bestimmte Vermögenswerte in einem TRS-Kontrakt auf den Markt geben. Die Bank überträgt die Gesamtrendite an den Total Return Receiver und erhält im Gegenzug Zinszahlungen, die ihr helfen, stabile Einnahmen zu erzielen.

  • Institutionelle Investoren: Diese können ebenfalls die Rolle des Total Return Payers übernehmen, um das Marktrisiko zu minimieren und stattdessen eine sichere Rendite durch Zinszahlungen zu erzielen.

  • Hedgefonds: Ein Hedgefonds könnte als Total Return Payer fungieren, wenn er nicht direkt vom Kursverlauf eines Vermögenswerts profitieren möchte, sondern sich stattdessen auf den Erhalt von Zinszahlungen konzentriert.

Vorteile des Total Return Payers

Der Total Return Payer kann von einem Total Return Swap in verschiedenen Situationen profitieren:

  1. Stabile Einnahmen:
    Der Total Return Payer erhält regelmäßige Zinszahlungen, die planbare und stabile Einnahmen bieten. Diese Zahlungen sind unabhängig von den Kursgewinnen oder -verlusten des zugrunde liegenden Vermögenswerts, was das Einkommen kalkulierbarer macht.

  2. Marktrisiko-Management:
    Da der Total Return Payer das Marktrisiko an den Total Return Receiver weitergibt, ist er gegen Wertschwankungen des Vermögenswerts abgesichert. Dies ist besonders attraktiv, wenn der Payer befürchtet, dass der Wert des Vermögenswerts sinken könnte, aber dennoch stabile Einnahmen erzielen möchte.

  3. Kapitalfreisetzung:
    Ein Total Return Payer kann den Vermögenswert in einem Total Return Swap einsetzen, um Kapital freizusetzen, ohne den Vermögenswert verkaufen zu müssen. Die Einnahmen aus den Zinszahlungen können dann für andere Investitionen genutzt werden.

Risiken für den Total Return Payer

Auch wenn die Position des Total Return Payers einige Vorteile bietet, gibt es dennoch Risiken:

  1. Kontrahentenrisiko:
    Da Total Return Swaps außerbörslich (Over-the-Counter, OTC) gehandelt werden, besteht das Risiko, dass der Total Return Receiver seine Verpflichtungen nicht erfüllen kann. Sollte der Total Return Receiver insolvent werden oder die Zinszahlungen nicht leisten, könnte der Total Return Payer Verluste erleiden.

  2. Opportunitätskosten:
    Ein weiteres Risiko für den Total Return Payer sind die Opportunitätskosten. Sollte der Wert des zugrunde liegenden Vermögenswerts deutlich steigen, würde der Total Return Payer keine Kursgewinne erzielen, da diese an den Total Return Receiver übertragen wurden. Der Payer muss sich also mit den festen Zinszahlungen begnügen, auch wenn der Wert des Vermögenswerts erheblich steigt.

Beispiel für einen Total Return Swap

Eine Bank fungiert als Total Return Payer in einem Swap-Vertrag, der auf einem Anleihenportfolio basiert. Der Total Return Receiver ist ein Hedgefonds, der die Gesamtrendite des Portfolios (Zinszahlungen und Kursgewinne) erhält. Im Gegenzug zahlt der Hedgefonds der Bank einen variablen Zinssatz, z. B. den LIBOR plus einen Aufschlag. Die Bank erhält also regelmäßige Zinszahlungen und überträgt das Risiko von Kursveränderungen an den Hedgefonds. Sollte der Marktwert des Anleihenportfolios steigen, profitiert der Hedgefonds. Sinkt der Wert, trägt der Hedgefonds die Verluste, während die Bank weiterhin ihre Zinszahlungen erhält.

Fazit

Ein Total Return Payer ist eine Partei in einem Total Return Swap, die die Gesamtrendite eines zugrunde liegenden Vermögenswerts an den Total Return Receiver zahlt und im Gegenzug regelmäßige Zinszahlungen erhält. Diese Position bietet Vorteile wie stabile Einnahmen und die Übertragung des Marktrisikos, birgt jedoch auch Risiken wie das Kontrahentenrisiko und die Opportunitätskosten. Total Return Swaps sind besonders für Institutionen interessant, die eine Absicherung gegen Wertschwankungen suchen und gleichzeitig regelmäßige Einkünfte erzielen möchten.