Telefonische Orders

Börsenlexikon

Eine traditionelle, aber immer noch relevante Methode der Auftragsübermittlung im Wertpapierhandel

Der Begriff "telefonische Orders" bezieht sich auf die Praxis, Wertpapiergeschäfte über das Telefon abzuwickeln. Obwohl der Großteil des Handels heutzutage elektronisch und online erfolgt, spielen telefonische Orders immer noch eine wichtige Rolle, insbesondere in bestimmten Märkten oder für spezifische Handelsstrategien.

Definition und Funktionsweise

Eine telefonische Order ist eine Anweisung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, die mündlich über das Telefon an einen Broker oder eine Handelsabteilung weitergegeben wird. Dieser Prozess umfasst mehrere Schritte:

  1. Anruf beim Broker: Der Kunde ruft seinen Broker an und gibt eine spezifische Order zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren auf.
  2. Auftragsübermittlung: Der Broker notiert die Orderdetails und übermittelt die Order zur Ausführung an die zuständige Handelsabteilung oder direkt an die Börse.
  3. Auftragsbestätigung: Nach der Ausführung der Order erhält der Kunde eine Bestätigung über die Transaktion, einschließlich der ausgeführten Preise und der Menge der gehandelten Wertpapiere.

Gründe für die Nutzung telefonischer Orders

Obwohl elektronische Handelsplattformen weit verbreitet sind, gibt es mehrere Gründe, warum Anleger und Händler telefonische Orders verwenden:

  • Komplexe oder große Transaktionen: Bei großen Orders oder komplexen Handelsstrategien kann die persönliche Kommunikation mit einem Broker helfen, Missverständnisse zu vermeiden und die bestmögliche Ausführung sicherzustellen.
  • Marktbedingungen: In Zeiten extremer Marktvolatilität oder bei technischen Problemen mit elektronischen Handelsplattformen kann ein Anruf beim Broker eine zuverlässige Alternative sein.
  • Persönlicher Service: Einige Anleger bevorzugen den persönlichen Kontakt und die Beratung durch einen erfahrenen Broker, insbesondere wenn sie weniger erfahren im Handel mit Wertpapieren sind.
  • Spezialisierte Märkte: In bestimmten Nischenmärkten oder bei weniger liquiden Wertpapieren kann der direkte Kontakt zu einem spezialisierten Broker von Vorteil sein.

Vorteile telefonischer Orders

  • Individuelle Beratung: Kunden können von der Expertise und den Empfehlungen ihres Brokers profitieren, was besonders nützlich bei komplexen oder großen Transaktionen ist.
  • Flexibilität: Telefonische Orders ermöglichen es, schnell auf sich ändernde Marktbedingungen zu reagieren, auch wenn elektronische Handelsplattformen nicht verfügbar sind.
  • Vermeidung technischer Probleme: Bei Ausfällen oder Verzögerungen in elektronischen Systemen bietet die telefonische Order eine verlässliche Alternative.

Nachteile telefonischer Orders

  • Höhere Kosten: Telefonische Orders sind in der Regel mit höheren Gebühren verbunden als elektronische Transaktionen, da sie den Einsatz von menschlichen Ressourcen erfordern.
  • Zeitverzögerungen: Die manuelle Übermittlung und Ausführung von Orders kann länger dauern als die direkte Eingabe in eine elektronische Handelsplattform.
  • Fehlerrisiko: Mündliche Anweisungen können missverstanden oder falsch notiert werden, was zu Fehlern in der Ausführung führen kann.

Beispiel für den Ablauf einer telefonischen Order

Ein Anleger möchte 500 Aktien eines Unternehmens kaufen. Er ruft seinen Broker an und gibt folgende Anweisungen:

  • Kauf von 500 Aktien der XYZ AG zum Marktpreis
  • Broker bestätigt die Order und gibt sie an die Handelsabteilung weiter
  • Nach der Ausführung erhält der Anleger eine Bestätigung mit den Details der Transaktion, z.B. Anzahl der gekauften Aktien, Ausführungspreis und Gesamtbetrag

Fazit

Telefonische Orders sind eine traditionelle, aber immer noch relevante Methode der Auftragsübermittlung im Wertpapierhandel. Sie bieten Vorteile wie persönliche Beratung und Flexibilität, können aber auch teurer und langsamer sein als elektronische Handelsmethoden. Trotz des Vormarschs elektronischer Handelsplattformen bleiben telefonische Orders eine wertvolle Option für bestimmte Situationen und Anlegergruppen.