Straddle Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Stop Fischen Nächster Begriff: Strangle
Was bedeutet der Begriff Straddle?
Der Begriff Straddle kommt aus dem Englischen und bezeichnet bankwirtschaftlich eine Überbrückung oder eine Grätsche. Er ist im Optionsbereich angesiedelt und wird je nach Spekulationsmotiv in 2 Arten eingesetzt. Diese Straddle-Arten werden als Long Straddle und Short Straddle bezeichnet.
Long Straddle
Beim Long Straddle werden eine Call-Option und eine Put-Option vom gleichen Underlying (Basiswert), zum gleichen Ausübungspreis und zum gleichen Fälligkeitstag gekauft. Der Basiswert kann eine Aktie oder ein Index sein. Es wird dann ein Gewinn erzielt, wenn sich der Preis des Underlyings am Ausübungsdatum sehr stark verändert hat, d.h. wenn dieser Preis sich extrem vom Ausübungspreis unterscheidet.
Wann werden Long Straddles gehandelt?
Long Straddles werden demzufolge dann gehandelt, wenn von einem sehr volatilen Markt auszugehen ist, man aber nicht weiß, ob die Preise fallen oder steigen werden. Sollte der Preis des Underlyings am Ausübungstag genau dem Ausübungspreis entsprechen, verfällt die Option wertlos und man erleidet einen Verlust in Höhe des ursprünglich eingesetzten Kapitals. Somit ist das Verlustrisiko begrenzt.
Short Straddle
Die Strategie des Short Straddle funktioniert umgekehrt, es werden sowohl eine Call-Option als auch eine Put-Option verkauft und es entsteht dann ein Gewinn, wenn der Preis des Underlyings am Ausübungstag sehr nah am Ausübungspreis liegt. In diesem Fall wird auf einen recht konstanten Markt spekuliert.
Verlustrisiko bei Short Straddles
Das Verlustrisiko kann bei dieser Variante des Verkaufs einer Call-Option unbegrenzt sein, da der Verkäufer verpflichtet ist, das Underlying zum festgesetzten Preis zu liefern. Unbegrenzt ist der Verlust nämlich dann, wenn der Verkäufer das Underlying nicht in seinem Portfolio hält (uncoverd), sondern es sich zum angebotenen Preis am Markt kaufen muss. Hat er den Titel im Depot (covered), beschränkt sich der Verlust auf die Differenz zwischen dem vereinbarten Preis und dem derzeitigen Marktpreis. Begrenzt ist das Verlustrisiko beim Verkauf einer Put-Option, da der Verkäufer der Put-Option das Underlying zum vereinbarten Preis abkaufen muss - der Maximalverlust ist damit auf diesen vereinbarten Preis (abzüglich der Optionsprämie) beschränkt. Die Höhe möglicher Gewinne ist auf die vereinnahmte Prämie begrenzt.