Stop-Limit-Order Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Stop-Loss-Order Nächster Begriff: Stop-Buy-Order
Ein nützliches Werkzeug für Anleger, die den Handelspreis besser kontrollieren und gleichzeitig sicherstellen möchten, dass ihre Orders nur zu einem bestimmten Kurs ausgeführt werden
Die Stop-Limit-Order ist eine spezielle Form der Order im Wertpapierhandel, die Elemente einer Stop-Order und einer Limit-Order kombiniert. Sie wird verwendet, um ein Wertpapier entweder zu kaufen oder zu verkaufen, sobald ein bestimmter Preis (der "Stop-Preis") erreicht wurde. Im Gegensatz zur herkömmlichen Stop-Order wird jedoch die Transaktion nicht automatisch zu einem beliebigen Marktpreis ausgeführt, sondern nur zu einem Preis, der innerhalb eines zuvor festgelegten Limits liegt. Diese Art von Order hilft Tradern, ihre Käufe oder Verkäufe besser zu steuern und Preisvolatilität zu managen.
Funktionsweise einer Stop-Limit-Order
Eine Stop-Limit-Order besteht aus zwei wesentlichen Komponenten:
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Stop-Preis: Der Stop-Preis ist der Kurs, bei dem die Order aktiviert wird. Sobald der Marktpreis des Wertpapiers den Stop-Preis erreicht oder überschreitet, wird die Stop-Limit-Order in eine Limit-Order umgewandelt.
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Limit-Preis: Der Limit-Preis ist der Kurs, zu dem die Order ausgeführt werden soll. Nachdem die Order durch das Erreichen des Stop-Preises aktiviert wurde, wird sie als Limit-Order ausgeführt, was bedeutet, dass das Wertpapier nur zu diesem Limit-Preis oder besser gehandelt wird.
Beispiel für eine Stop-Limit-Order
Nehmen wir an, ein Investor besitzt eine Aktie, die derzeit bei 50 Euro gehandelt wird. Der Investor möchte die Aktie verkaufen, falls sie auf 45 Euro fällt, aber nur, wenn der Verkaufspreis mindestens 44 Euro beträgt. In diesem Fall könnte der Investor eine Stop-Limit-Order mit einem Stop-Preis von 45 Euro und einem Limit-Preis von 44 Euro einrichten. Sobald der Aktienkurs auf 45 Euro fällt, wird die Order aktiviert und als Limit-Order eingereicht. Diese Order wird nur ausgeführt, wenn der Kurs 44 Euro oder mehr beträgt.
Vorteile der Stop-Limit-Order
Die Stop-Limit-Order bietet dem Anleger mehrere Vorteile:
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Kontrolle über den Handelspreis: Im Gegensatz zu einer einfachen Stop-Order, die beim Erreichen des Stop-Preises als Market-Order ausgeführt wird (was zu unvorhersehbaren Preisen führen kann), bietet die Stop-Limit-Order mehr Kontrolle über den Preis. Der Trader kann sicherstellen, dass die Order nur zu einem akzeptablen Preis oder besser ausgeführt wird.
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Schutz vor plötzlichen Kursschwankungen: Stop-Limit-Orders können verhindern, dass eine Position zu einem deutlich ungünstigeren Preis verkauft wird, der durch eine plötzliche Kursschwankung verursacht wird. Das Limit schützt davor, dass das Wertpapier zu einem extrem niedrigen Preis verkauft wird, falls der Markt unerwartet stark fällt.
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Flexibilität: Diese Orderart ermöglicht es, verschiedene Handelsstrategien umzusetzen, indem sowohl die automatische Aktivierung einer Order als auch eine Preisbegrenzung kombiniert werden. Dies ist besonders nützlich in volatilen Märkten, in denen schnelle Preisänderungen auftreten können.
Nachteile der Stop-Limit-Order
Trotz der Vorteile gibt es auch Risiken und Nachteile, die bei der Verwendung von Stop-Limit-Orders berücksichtigt werden müssen:
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Nicht ausgeführte Order: Der größte Nachteil einer Stop-Limit-Order besteht darin, dass sie möglicherweise nicht ausgeführt wird. Wenn der Marktpreis den Stop-Preis erreicht, aber unter den Limit-Preis fällt, bevor die Order ausgeführt werden kann, bleibt die Order offen und wird nicht abgeschlossen. Dies bedeutet, dass der Anleger weiterhin das Wertpapier hält, obwohl er es verkaufen wollte.
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Marktvolatilität: In stark volatilen Märkten kann es vorkommen, dass der Kurs sehr schnell durch den Stop-Preis hindurchrutscht und die Order zwar aktiviert wird, aber nicht ausgeführt werden kann, weil der Preis unter das gesetzte Limit fällt. Dies kann dazu führen, dass Verluste nicht verhindert werden, obwohl die Order dafür gedacht war.
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Komplexität: Die Einrichtung einer Stop-Limit-Order ist komplexer als eine normale Market- oder Limit-Order. Trader müssen sowohl den Stop-Preis als auch den Limit-Preis sorgfältig festlegen, was zusätzliche Überlegungen erfordert und zu Fehlentscheidungen führen kann, wenn diese Preise nicht optimal gesetzt werden.
Anwendungsbeispiele für Stop-Limit-Orders
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Verkauf bei fallendem Kurs: Ein Anleger könnte eine Stop-Limit-Order nutzen, um sich vor starken Kursverlusten zu schützen. Wenn der Anleger eine Aktie besitzt, die derzeit bei 100 Euro gehandelt wird, könnte er eine Stop-Limit-Order mit einem Stop-Preis von 95 Euro und einem Limit-Preis von 94 Euro einrichten. Sollte der Kurs fallen, wird die Aktie nur dann verkauft, wenn sie zwischen 94 und 95 Euro liegt.
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Kauf bei steigendem Kurs: Ein Anleger kann auch eine Stop-Limit-Order verwenden, um eine Aktie zu kaufen, wenn sie einen bestimmten Preis erreicht, und gleichzeitig sicherstellen, dass er nicht über einen bestimmten Preis hinaus bezahlt. Wenn eine Aktie aktuell bei 50 Euro steht und der Anleger sie kaufen möchte, wenn sie auf 55 Euro steigt, aber nicht mehr als 56 Euro zahlen möchte, könnte er eine Stop-Limit-Order mit einem Stop-Preis von 55 Euro und einem Limit-Preis von 56 Euro platzieren.
Fazit
Die Stop-Limit-Order ist ein nützliches Werkzeug für Anleger, die den Handelspreis besser kontrollieren und gleichzeitig sicherstellen möchten, dass ihre Orders nur zu einem bestimmten Kurs ausgeführt werden. Sie bietet Schutz vor unerwarteten Kursschwankungen und ermöglicht es, gezielte Handelsstrategien zu verfolgen. Allerdings birgt sie auch das Risiko, dass die Order nicht ausgeführt wird, wenn die Marktbewegungen nicht den Erwartungen entsprechen. Anleger sollten die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen und sicherstellen, dass sie die Stop- und Limit-Preise richtig setzen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.