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Schwarzer Montag (1987) Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Schwarzer Freitag (1929) Nächster Begriff: Schwellenland

Einer der gravierendsten Börsencrashs der Geschichte

Der Schwarze Montag bezeichnet den 19. Oktober 1987, einen der dramatischsten Tage in der Geschichte der globalen Finanzmärkte. An diesem Tag kam es zu einem beispiellosen Kurssturz an den Börsen weltweit, angeführt vom Dow Jones Industrial Average, der innerhalb eines einzigen Handelstages um 22,6 % fiel. Auch andere große Börsenplätze wie London, Frankfurt und Tokio erlitten massive Verluste. Der Schwarze Montag war nicht nur ein Schock für Anleger, sondern auch ein Wendepunkt für die Regulierung der Finanzmärkte und die Entwicklung neuer Schutzmechanismen gegen extreme Kursbewegungen.

Ursachen des Schwarzen Montags

Die Ursachen für den Börsencrash von 1987 sind vielfältig und umfassen sowohl wirtschaftliche als auch technische Faktoren. Zu den wichtigsten gehören:

  • Überbewertete Aktienmärkte:
    In den Jahren vor dem Crash hatten die Aktienkurse stark zugelegt, insbesondere in den USA. Der Dow Jones hatte sich von 1982 bis 1987 mehr als verdreifacht, was eine spekulative Blase schuf.

  • Zinserhöhungen und Inflationsängste:
    Die US-Notenbank (Federal Reserve) erhöhte die Zinssätze, um Inflation einzudämmen. Dies führte zu höheren Kreditkosten und belastete Unternehmen sowie Investoren.

  • Handelsdefizit der USA:
    Das wachsende Leistungsbilanzdefizit der USA führte zu Unsicherheiten bei internationalen Anlegern und zu Kapitalabflüssen aus dem US-Markt.

  • Computerhandel und Portfolio-Versicherung:
    Ein wesentlicher technischer Faktor war der zunehmende Einsatz von computergestützten Handelsstrategien, insbesondere der sogenannten Portfolio-Versicherung. Dabei wurden bei fallenden Kursen automatisch Verkaufsaufträge ausgelöst, um Verluste zu begrenzen. Dies verstärkte jedoch die Abwärtsspirale, da immer mehr Verkäufe getätigt wurden und die Märkte in Panik gerieten.

  • Psychologische Panikreaktionen:
    Der sich beschleunigende Kursverfall führte zu einem Vertrauensverlust bei Anlegern, die in Panik gerieten und ihre Wertpapiere verkauften. Dadurch verstärkten sich die Kursverluste noch weiter.

Kursverluste am Schwarzen Montag

Die folgenden Verluste an den wichtigsten Börsenplätzen verdeutlichen das Ausmaß des Crashs:

Börse Kursverlust am 19. Oktober 1987
Dow Jones (USA) -22,6 %
FTSE 100 (London) -26,4 %
DAX (Deutschland) -9,4 %
Nikkei 225 (Japan) -14,9 %

Auswirkungen des Börsencrashs

Der Schwarze Montag hatte weitreichende Konsequenzen für die Finanzwelt und die Regulierung der Märkte:

  1. Kurzfristige Auswirkungen:

    • Anleger erlitten massive Verluste, insbesondere diejenigen, die auf Kredit spekuliert hatten.
    • Unternehmen, die auf steigende Aktienkurse angewiesen waren, verloren an Marktwert.
    • Die Unsicherheit führte weltweit zu einem Rückgang der Investitionen.
  2. Reaktion der Zentralbanken:

    • Die US-Notenbank und andere Zentralbanken griffen mit Liquiditätshilfen ein, um das Vertrauen in die Finanzmärkte wiederherzustellen.
    • Die Fed senkte die Zinssätze, um eine Kreditklemme zu vermeiden.
  3. Langfristige Konsequenzen:

    • Einführung von Handelsunterbrechungen (Circuit Breakers): Diese Mechanismen sorgen dafür, dass der Handel bei extremen Kursschwankungen automatisch pausiert wird, um Panikverkäufe zu verhindern.
    • Bessere Regulierung des Computerhandels: Der Einfluss automatisierter Handelssysteme wurde analysiert und stärker kontrolliert.
    • Anpassung der Portfolio-Versicherungsstrategien: Investmentfonds und institutionelle Anleger entwickelten neue Absicherungsmechanismen, um extreme Marktbewegungen abzufedern.

Unterschiede zu anderen Finanzkrisen

Der Schwarze Montag unterschied sich von anderen Finanzkrisen in mehrfacher Hinsicht:

  • Kein langfristiger wirtschaftlicher Einbruch:
    Anders als bei der Weltwirtschaftskrise 1929 oder der Finanzkrise 2008 folgte auf den Crash keine langanhaltende Rezession. Die Märkte erholten sich vergleichsweise schnell, und die wirtschaftliche Entwicklung blieb stabil.

  • Schnelle Erholung der Märkte:
    Trotz des massiven Einbruchs am 19. Oktober 1987 dauerte es weniger als zwei Jahre, bis die US-Börsen ihre Verluste wieder ausgeglichen hatten.

  • Fehlende direkte Auslöser in der Realwirtschaft:
    Während die Finanzkrise 2008 durch den Kollaps des Immobilienmarktes und faule Kredite ausgelöst wurde, war der Schwarze Montag vor allem durch Marktdynamiken und psychologische Faktoren bedingt.

Fazit

Der Schwarze Montag von 1987 bleibt einer der gravierendsten Börsencrashs der Geschichte. Er zeigte, wie gefährlich eine Kombination aus spekulativen Überbewertungen, technologischen Handelsmechanismen und Massenpsychologie für die Finanzmärkte sein kann. Gleichzeitig führte der Crash zu wichtigen Reformen im Handelssystem, die das Risiko zukünftiger Panikverkäufe verringern sollten. Obwohl der Schwarze Montag keine langfristige wirtschaftliche Krise auslöste, bleibt er ein Mahnmal für die Risiken eines unkontrollierten Finanzmarktes und die Notwendigkeit robuster Regulierungsmechanismen.