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Open Interest Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Open end fund Nächster Begriff: Open Order

Was bedeutet Open Interest?

Open Interest bezieht sich auf die Gesamtzahl der Options- oder Terminkontrakte für ein bestimmtes Wertpapier, die am Ende eines Handelstages noch nicht geschlossen wurden. Open Interest wird oft als Indikator für die Marktliquidität und das Interesse der Marktteilnehmer an einem bestimmten Wertpapier oder Kontrakt betrachtet.

Wie sieht man, wie liquide der Handel in einem bestimmten Kontrakt abläuft?

Um die Liquidität des Handels in einem bestimmten Kontrakt zu beurteilen, gibt es verschiedene Indikatoren, die berücksichtigt werden können:

  1. Open Interest: Ein höheres Open Interest deutet normalerweise auf eine größere Liquidität hin, da es auf ein reges Interesse und eine höhere Anzahl offener Kontrakte in einem bestimmten Kontrakt hinweist. Ein niedrigeres Open Interest kann dagegen auf eine geringere Liquidität hindeuten.

  2. Handelsvolumen: Das Handelsvolumen gibt an, wie viele Kontrakte eines bestimmten Wertpapiers während eines bestimmten Zeitraums gehandelt wurden. Ein höheres Handelsvolumen weist in der Regel auf eine höhere Liquidität hin, da es zeigt, dass viele Transaktionen in dem Kontrakt stattfinden.

  3. Bid-Ask-Spread: Der Bid-Ask-Spread ist die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis eines Kontrakts. Ein enger Bid-Ask-Spread deutet auf eine bessere Liquidität hin, da es für Käufer und Verkäufer einfacher ist, Kontrakte zu handeln, ohne hohe Preisunterschiede überwinden zu müssen.

  4. Ausführungsgeschwindigkeit: Die Geschwindigkeit, mit der eine Order ausgeführt wird, kann ebenfalls auf die Liquidität eines Kontrakts hinweisen. Wenn Orders schnell und reibungslos ausgeführt werden, deutet dies auf eine gute Liquidität hin.

  5. Marktvolatilität: Die Volatilität eines Marktes kann die Liquidität beeinflussen. In volatilen Märkten kann die Liquidität abnehmen, da Käufer und Verkäufer möglicherweise zögern, Transaktionen abzuschließen.

Wie bildet sich die Summe eines Open Interest?

Es gibt drei Formen, inwiefern sich das Open Interest verändern kann:

  • Das Open Interest steigt um eins: Hierfür ist eine Börsentransaktion notwendig, bei welcher für beide Parteien (Käufer und Verkäufer) eine neue offene Position entsteht.
  • Das Open Interest sinkt, sobald bei einer Transaktion bei beiden Parteien eine  Anlagebuch- oder Handelsbuchposition glattgestellt wird. 
  • Das Open Interest bleibt unverändert, wenn bei Transaktionen eine Position eröffnet und eine glattgestellt wird, also eine Mischung aus beiden oben genannten Optionen besteht. 

Inwiefern ist der Open Interest wichtig für Analysten?

Der Open Interest ist für Analysten wichtig, da er ihnen Informationen darüber liefert, wie sich spekulatives Kapital im Markt bewegt. Zudem können sie durch den Open Interest Rückschlüsse auf andere Wertpapiermärkte ziehen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Open Interest allein nicht ausreicht, um fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Analysten nutzen ihn in Verbindung mit anderen Daten und Analysen, um ein umfassendes Bild des Marktes zu erhalten.

Open Interest an einem Beispiel erklärt:

Angenommen, es gibt einen Optionskontrakt für die Aktie XYZ mit einem Open Interest von 100. Das bedeutet, dass es insgesamt 100 offene Optionen für diesen Kontrakt gibt.

Am nächsten Handelstag entscheidet sich ein Händler, 10 dieser Optionen zu kaufen, um eine Long-Position einzugehen. Der Open Interest bleibt vorerst unverändert, da der Händler einfach eine bestehende offene Option erwirbt und der Verkäufer seine offene Short-Position behält.

Später an diesem Tag beschließt ein anderer Händler, 5 Optionen dieses Kontrakts zu verkaufen, um eine Short-Position einzugehen. Nun erhöht sich das Open Interest um 5, da der Händler eine neue offene Option verkauft und sowohl der Käufer als auch der Verkäufer nun eine offene Position halten.

Am Ende des Handelstags beträgt das Open Interest für den XYZ-Optionskontrakt 105, da 10 Optionen gekauft und 5 Optionen verkauft wurden.

Was ist im Zusammenhang mit dem Open Interest der Unterschied zwischen Derivaten und Aktien?

Der Open Interest bezieht sich hauptsächlich auf Derivate wie Optionen und Terminkontrakte, während die ausstehenden Aktien die Gesamtzahl der gehaltenen Aktien eines Unternehmens darstellen. Der Open Interest spiegelt die Anzahl der offenen Kontrakte für Derivate wider, während die ausstehenden Aktien selten schwanken. Derivate können eine höhere Liquidität und ein größeres Handelsvolumen aufweisen, während Aktien in der Regel längerfristig gehalten werden. Der Open Interest ist ein Indikator für die Aktivität der Marktteilnehmer in Derivaten, während das Handelsvolumen sowohl für Derivate als auch für Aktien die Anzahl der gehandelten Kontrakte bzw. Aktien angibt.

Was ist der Unterschied zwischen Open Interest und Handelsvolumen?

Open Interest bezieht sich auf die Gesamtzahl der offenen Kontrakte, die zu einem bestimmten Zeitpunkt existieren, während das Handelsvolumen die Anzahl der tatsächlich gehandelten Kontrakte oder Aktien während eines bestimmten Zeitraums misst. Das Open Interest gibt einen Einblick in das Interesse und die Positionen der Marktteilnehmer, während das Handelsvolumen die tatsächliche Handelsaktivität wiedergibt.

 

Open Interest bezeichnet die Zahl von Options- oder Terminkontrakten, die am Ende des jeweiligen Handelstags noch nicht geschlossen wurden und die somit nicht glattgestellt werden konnten. Das Volumen des Open Interest eines bestimmten Kontrakts im Vergleich lässt Rückschlüsse darauf zu, ob in diesen Kontrakt Kapital fließt oder daraus abgezogen. Des Weiteren wird sichtbar, wie liquide der Handel in diesem bestimmten Kontrakt abläuft.