Kennzahlen, betriebswirtschaftliche Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Kaufwert Nächster Begriff: Kernkapitalquote

Welche Tatbestände können betriebswirtschaftliche Kennzahlen nicht abbilden?

In betriebswirtschaftlichen Kennzahlen sind Tatbestände und Zusammenhänge in konzentrierter Form erfasst. Durch sie soll es einem Außenstehenden ermöglicht werden, sich in einem relativ kurzem Zeitraum ein Bild über die Lage des Unternehmens zu machen. Innerhalb des Unternehmens werden betriebswirtschaftliche Kennzahlen genutzt, um Ergebnisse und Ziele zu kontrollieren oder Prozesse zu steuern. Außerdem wird es durch sie im Zeitablauf möglich die Entwicklung einer bestimmten Größe nachzuvollziehen. Zur Berechnung der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen werden Daten aus dem betrieblichen Rechnungswesen verwendet. Sie können somit nur quantifizierbare Tatbestände abbilden. Andere Tatbestände wie das Know-How der Mitarbeiter oder die Qualität des Managements können durch sie nicht gemessen werden. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen lassen sich je nach ihrer Ermittlungsart verschiedenen Kategorien zuordnen. Grob unterteilt kann man von absoluten und relativen Kennzahlen sprechen. Absolute Kennzahlen sind zum Beispiel der Gewinn oder die Bilanzsumme eines Unternehmens. Die relativen Kennzahlen werden je nach Art der Verhältnisbildung in Gliederungszahlen, Beziehungszahlen und Indexzahlen unterteilt. Gliederungszahlen messen die Teilmenge an einer Gesamtmenge, zum Beispiel die Materialkosten in Prozent der Gesamtkosten und Beziehungszahlen setzen Größen zwischen denen ein Zusammenhang vermutet wird in ein Verhältnis, wie zum Beispiel das Kurs-Buchwert-Verhältnis. Bei den Indexzahlen werden gleichartige Größen ins Verhältnis gesetzt, wie zum Beispiel der Gewinn des Jahres 2009 in Prozent des Gewinns von 2010.