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Das Kapital in der Volkswirtschaftslehre - Definition und Funktion
Einleitung
Kapital ist ein zentraler Begriff in der Volkswirtschaftslehre und bezieht sich auf einen wesentlichen Faktor der Produktion. Es umfasst die materiellen und immateriellen Ressourcen, die zur Herstellung von Waren und Dienstleistungen verwendet werden. In diesem Lexikonartikel werden wir genauer auf den Begriff des Kapitals in der Volkswirtschaftslehre eingehen und seine verschiedenen Dimensionen und Funktionen betrachten.
Definition
Kapital bezieht sich auf Vermögenswerte, die in der Produktion eingesetzt werden, um weitere Werte zu schaffen. Es umfasst sowohl physische Güter wie Maschinen, Gebäude und Ausrüstung als auch finanzielle Ressourcen wie Geld, Aktien und Anleihen. Darüber hinaus werden auch immaterielle Güter wie Patente, Urheberrechte und Know-how als Kapital betrachtet.
Kapitalarten
In der Volkswirtschaftslehre werden verschiedene Arten von Kapital unterschieden:
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Physisches Kapital: Physisches Kapital bezieht sich auf materielle Güter, die in der Produktion verwendet werden. Dazu gehören Maschinen, Werkzeuge, Gebäude, Fahrzeuge und andere Ausrüstungsgegenstände. Physisches Kapital erhöht die Produktivität, indem es die Effizienz der Produktionsprozesse steigert.
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Finanzielles Kapital: Finanzielles Kapital bezieht sich auf Geldmittel und finanzielle Instrumente wie Aktien, Anleihen, Darlehen und Einlagen. Es dient als Mittel zur Finanzierung von Investitionen in physisches Kapital oder zur Deckung von Betriebsausgaben. Finanzielles Kapital ermöglicht es Unternehmen und Einzelpersonen, Vermögen anzusammeln und ihre wirtschaftlichen Aktivitäten zu erweitern.
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Humankapital: Humankapital bezieht sich auf das Wissen, die Fähigkeiten, die Erfahrung und die Gesundheit der Arbeitskräfte in einer Volkswirtschaft. Es entsteht durch Bildung, Ausbildung und berufliche Erfahrungen. Humankapital ist ein wichtiger Produktionsfaktor, da gut ausgebildete und qualifizierte Arbeitskräfte die Effizienz und Produktivität steigern können.
Funktionen des Kapitals
Das Kapital erfüllt verschiedene Funktionen in einer Volkswirtschaft:
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Produktionsfaktor: Kapital ist einer der wesentlichen Produktionsfaktoren neben Arbeit und natürlichen Ressourcen. Es ermöglicht die Produktion von Gütern und Dienstleistungen und trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung bei.
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Produktivitätssteigerung: Durch Investitionen in Kapitalgüter können Unternehmen ihre Produktivität steigern. Die Verwendung von modernen Maschinen und Technologien führt zu effizienteren Produktionsprozessen und höherer Output-Qualität.
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Wertschöpfung: Kapital ermöglicht es Unternehmen, Werte zu schaffen. Durch den Einsatz von Kapital in der Produktion können Güter und Dienstleistungen hergestellt und auf dem Markt verkauft werden, was zu
Der Begriff Kapital steht in der Volkswirtschaft für einen Produktionsfaktor, neben der Arbeit und dem Boden und versteht sich als Summe aller sachlichen Produktionsmitteln und finanziellen Forderungen einer Volkswirtschaft. In diesem Gebiet wird der Begriff Kapital auch synonym für Geld beziehungsweise Geldkapital verwendet. In der Betriebswirtschaft hingegen ist Kapital mit Vermögen gleichzusetzen, denn beide Positionen werden in gleicher Höhe auf der Aktiv- beziehungsweise auf der Passivseite in einer Bilanz aufgeführt. Auf der Aktivseite wird angezeigt, inwiefern Kapital in der Unternehmung Anwendung gefunden hat. Dabei wird in Anlage- und Umlaufvermögen unterschieden. Auf der Passivseite befindet sich das Kapital, als Summe aller zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel, das so genannte Eigen- und Fremdkapital. Es zeigt die Mittelherkunft an. Im Eigenkapital sind diejenigen Mittel untergebracht, die von den Eigentümern bereit gestellt wurden. Das Fremdkapital ist das Kapital, das von externen Gläubigern geleistet wird. |