Holländisches Verfahren Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Holding-Gesellschaft Nächster Begriff: horizontaler Spread

Welchen Zinssatz müssen die Banken Zahlen, wenn sie nach dem höllandischen Verfahren Geld von der Zentralbank erhalten wollen?

Das holländische Verfahren ist eines der beiden Varianten eines Zinstenders, der als Mittel der Zentralbank verwendet wird, um Geld zu emittieren. Das andere nennt sich amerikanisches Verfahren. Allgemein ist der Zinstender ein Instrument für die Zentralbank, um ihre Offenmarktgeschäfte zu betreiben.

Wie läuft das holländische Verfahren ab?

Bei einem Zinstender legt die Zentralbank die Geldmenge fest, die diese an die Geschäftsbanken emittieren möchte. Anschließend geben die Geschäftsbanken ihre Gebote für die Zinssätze ab, die sie für den Erhalt des Geldes zahlen würden. Neben dem Zinstender existiert außerdem noch der Mengentender.

Was ist der Unterschied zum amerikanischen Verfahren?

Das Gegenstück zum holländischen Verfahren bildet das amerikanische Verfahren, bei dem die Zuteilung des Geldes zu den gebotenen Zinssätzen erfolgt. Derjenige Zinssatz zu dem gerade noch Geld ausgegeben werden kann, nennt sich marginaler Zinssatz. Beim holländischen Verfahren werden alle Banken, die ihre Gebote abgegeben haben, bedient und müssen dafür den marginalen Zinssatz bezahlen. Der marginale Zinssatz des holländischen Verfahrens wird analog zum amerikanischen Verfahren berechnet. Das holländische Verfahren bietet den Banken den Anreiz, sogenannte Mondgebote abzugeben, da sie nur den marginalen Zinssatz bezahlen mussten.