Hexensabbat Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Herstellungskosten Nächster Begriff: Historische Wertpapiere
Auf welchen Tag fällt der Hexensabbat?
Der Hexensabbat, auch dreifacher Hexensabbat (engl.: triple witching day) genannt, bezeichnet den Tag, an dem viele Terminkontrakte an den weltweit wichtigsten Börsen verfallen. Verfallen bedeutet dabei, dass für alle Optionen, Futures und andere Produkte auf dem Terminmarkt die Abrechnungspreise ermittelt werden und diese dann anschließend glatt gestellt (siehe Exkurs) werden.
Beispiel DAX-Futures
Nimmt man die DAX Futures oder DAX-Optionen als Beispiel, so wird am Hexensabbat der Kursstand des DAX als Bewertungsbasis ermittelt und die Terminkontrakte verfallen.
An der EUREX verfallen drei Kategorien von Derivaten am Hexensabbat:
- Futures und Optionen
- Optionen und Futures auf den DAX, TecDAX und MDAX
- Abrechnungspreise für Optionen auf Aktien
Verfallszeitpunkte
Die Verfallszeitpunkte für die verschiedenen Kategorien von Derivaten an der EUREX am Hexensabbat sind wie folgt:
- Futures und Optionen auf die STOXX-Familie verfallen um 12 Uhr mittags.
- Optionen und Futures auf den DAX, TecDAX und MDAX verfallen um 13 Uhr mittags.
- Die Abrechnungspreise für Optionen auf Aktien werden um 17:30 Uhr ermittelt.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Zeiten sich ändern können, abhängig von der jeweiligen Börse und den geltenden Vorschriften.
Sonderregelungen und kleiner Verfallstag
Der Hexensabbat findet regelmäßig am dritten Freitag des letzten Monats eines Quartals statt. Trifft dieser Tag auf einen Feiertag, werden Sonderregelungen gültig. Dem Hexensabbat, als großen Verfallstag, steht der kleine Verfallstag, der an jedem dritten Freitag im Monat stattfindet, gegenüber. Auch an diesem Tag verfallen einige Produkte, die auf dem Terminmarkt gehandelt werden.
Übersicht Verfallstage
Exkurs: Glattstellen
"Glattstellen" bezieht sich auf das Schließen einer Position an der Börse, bei der ein Anleger eine bereits vorhandene Position in einem bestimmten Wertpapier verkauft oder kauft, um sie auszugleichen.
Im Zusammenhang mit Futures und Optionen bedeutet "Glattstellen", dass ein Anleger seine bestehende Position in diesen Derivaten vor ihrem Verfall schließt, indem er das Gegenstück (also eine Long-Position wird mit einer Short-Position oder umgekehrt) an der Börse kauft oder verkauft. Dadurch vermeidet er, dass ihm der physische Lieferungsprozess bevorsteht, der mit der Erfüllung des Kontrakts verbunden wäre.
Ein Beispiel: Ein Anleger hat einen DAX-Future-Kontrakt gekauft, weil er erwartet hat, dass der DAX steigen wird. Um seine Position zu "glattstellen", verkauft er nun einen Kontrakt mit der gleichen Laufzeit und Größe, um die Position zu schließen und seine Gewinne oder Verluste zu realisieren.