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Hauptrefinanzierungsgeschäfte Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Hauptpapier Nächster Begriff: Hauptversammlung

Welcher Verfahren kommen bei den Hauptrefinanzierungsgeschäften der EZB zum Einsatz?

Was sind Hauptrefinanzierungsgeschäfte?

Hauptrefinanzierungsgeschäfte bezeichnen bestimmte Transaktionen zwischen der Europäischen Zentralbank (EZB) und Geschäftsbanken. Bei diesen Geschäften können Geschäftsbanken kurzfristig Liquidität von der Zentralbank leihen, indem sie zum sogenannten Hauptrefinanzierungszinssatz einen Kredit für eine Woche aufnehmen. Dabei müssen die Geschäftsbanken Sicherheiten in Form von Wertpapieren bei der Zentralbank hinterlegen.

Verteilungsmöglichkeiten: Zinstender- und Mengentenderverfahren

Die Verteilung des Kreditvolumens, das die EZB den Geschäftsbanken zur Verfügung stellen möchte, erfolgt entweder über das Zinstender- oder das Mengentenderverfahren. Beim Zinstenderverfahren legt die EZB einen Mindestbietungssatz fest, der als Untergrenze für mögliche Zinsgebote dient. Die Geschäftsbanken übermitteln daraufhin ihre Zins- und Mengengebote an die Zentralbank. Falls die geforderte Geldmenge das zur Verfügung gestellte Volumen übersteigt, können nicht alle Gebote berücksichtigt werden. Im sogenannten "amerikanischen Verfahren" werden zuerst die Gebote mit dem höchsten Zinssatz akzeptiert. Anschließend werden nach und nach die nächsthöheren Gebote gewährt, bis das vorgegebene Geldvolumen aufgebraucht ist.

Beim Mengentenderverfahren legt die Zentralbank den Zinssatz fest und gibt die bereitgestellte Geldmenge bekannt. Die Geschäftsbanken geben daraufhin an, wie viel Liquidität sie zu diesem Zinssatz leihen möchten. Wenn die geforderte Menge die bereitgestellte Menge übersteigt, werden die Gebote nach einem Quotensystem gekürzt.

Einfluss der Hauptrefinanzierungsgeschäfte auf die Geldmenge

Die Hauptrefinanzierungsgeschäfte ermöglichen es der Europäischen Zentralbank, Einfluss auf die Geldmenge zu nehmen. Dies geschieht beispielsweise durch Anpassungen des Zinssatzes. Wenn die EZB die Wirtschaft stimulieren und einen Konjunkturaufschwung erleichtern möchte, wird sie einen niedrigen Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte festlegen. Im Gegensatz dazu wird die EZB einen hohen Zinssatz verlangen, wenn sie eine starke Inflation befürchtet und die Geldmenge in der Volkswirtschaft begrenzen möchte.

Bedeutung der Hauptrefinanzierungsgeschäfte

Die Hauptrefinanzierungsgeschäfte gelten als eines der wichtigsten Instrumente, über die die EZB verfügt, um die Geldpolitik zu steuern. Sie ermöglichen es der Zentralbank, kurzfristig Liquidität bereitzustellen oder einzuschränken und somit die Finanzmärkte zu beeinflussen. Die Hauptrefinanzierungsgeschäfte spielen eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung der Geldpolitik und der Gewährleistung der Stabilität des Finanzsystems.

 

Als Hauptrefinanzierungsgeschäfte werden bestimmte Transaktionen zwischen der Europäischen Zentralbank und den Geschäftsbanken bezeichnet. Geschäftsbanken können zum sogenannten Hauptrefinanzierungszinssatz kurzfristig Liquidität von der Zentralbank leihen. Die Laufzeit eines solchen Kredits beträgt eine Woche. Für die Gewährung der kurzfristigen Kredite müssen die Geschäftsbanken Sicherheiten in Form von Wertpapieren bei der Zentralbank hinterlegen. Bei der Verteilung des Kreditvolumens, das die EZB den Geschäftsbanken zur Verfügung stellen möchte, werden mit dem Zinstender- und dem Mengentenderverfahren zwei verschiedene Verteilungsmöglichkeiten unterschieden. Geschehen die Hauptrefinanzierungsgeschäfte auf Grundlage des Zinstenderverfahrens, legt die EZB einen Mindestbietungssatz fest, der als Untergrenze für mögliche Zinsgebote gilt. Die Geschäftsbanken übermitteln anschließend der Zentralbank ihre Zins und Mengengebote. Übersteigt die geforderte Geldmenge die Geldmenge, die die Zentralbank zur Verfügung gestellt hat, kann nicht jedes Gebot berücksichtigt werden. So werden nach dem amerikanischen Verfahren zuerst die Gebote mit dem höchsten gebotenen Zinssatz angenommen. Der Reihe nach werden die nächst höheren Gebote gewährt, bis das vorgegebene Geldvolumen aufgebraucht wurde. Geschehen die Hauptrefinanzierungsgeschäfte nach dem Mengentenderverfahren, legt die Zentralbank den Zinssatz fest, und gibt an, wie groß die bereitgestellte Geldmenge ist. Anschließend berichten die Geschäftsbanken wie viel Liquidität sie zu diesem Zinssatz leihen möchten. Übersteigt die geforderte die bereitgestellte Menge, werden die Gebote nach einer Quote gekürzt. Mit Hilfe der Hauptrefinanzierungsgeschäfte kann die Europäische Zentralbank Einfluss auf die Geldmenge nehmen. Dies geschieht beispielsweise durch eine Anpassung des Zinssatzes. So wird sie einen niedrigen Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte verlangen, wenn sie viel Geld in die Wirtschaft geben möchte, um beispielsweise einen Konjunkturaufschwung zu erleichtern. Einen hohen Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte wird die EZB dagegen verlangen, wenn sie eine starke Inflation befürchtet und deswegen die Menge an Geld in der Volkswirtschaft begrenzen möchte. Die Hauptrefinanzierungsgeschäfte gelten als die wichtigsten Instrumente, die der EZB zur Verfügung stehen.