Haltekosten Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Halbjahreskupon Nächster Begriff: Halten
Welche Faktoren fließen in die Haltekosten eines Vermögensgegenstandes ein?
Die Haltekosten errechnen sich aus der Summe der Kosten, die aus dem Besitz eines Vermögensgegenstandes entstehen. Dazu gehören beispielsweise Zinskosten, Lagerkosten und Versicherungskosten. Dabei sind Zinskosten die Kosten, die aus Zinszahlungen für Kredite, die zur Finanzierung des Gegenstandes aufgenommen wurden, entstehen. Auch können kalkulatorische Zinskosten zu den Haltekosten zählen. Lagerkosten entstehen, wenn das Gut von einer Periode in die nächste gelagert werden muss. Dies ist etwa bei Rohstoffen der Fall. Auch Versicherungskosten fallen bei Gütern an, die von einer Periode in die nächste gelagert werden müssen und die gegen Diebstahl oder andere Probleme versichert werden müssen. Durch die Haltekosten ist erklärbar, warum Güter auf den Futuremärkten einen höheren Preis haben als auf dem Kassamarkt. Dieser Zustand wird als Contango bezeichnet. Allerdings ist auch zu beobachten, dass viele Preise für Futures unter den Preisen auf dem Kassamarkt notieren. Diese Situation wird als Backwardation bezeichnet. Dies ist dadurch erklärbar, dass von den Haltekosten mögliche Halteerträge abgezogen werden können. Die Differenz wird oft auch als Cost of Carry bezeichnet. So kann für das Halten eines Rohstoffes, der in Zukunft knapp werden könnte, ein Vorteil entstehen. Außerdem resultieren aus gehaltenen Wertpapieren Zins- und Dividendeneinnahmen, die von den Haltekosten abgezogen werden müssen.