GTC - Auftrag gültig bis Widerruf Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Auftrag Nächster Begriff: Auftragsstimmrecht
Ein wertvolles Werkzeug für Anleger, die ihre Handelsstrategien langfristig umsetzen möchten, ohne täglich neue Aufträge erteilen zu müssen
Der Begriff „GTC - Auftrag gültig bis Widerruf“ (Good-Til-Cancelled Order) beschreibt eine Art von Börsenauftrag, der so lange aktiv bleibt, bis er entweder ausgeführt oder vom Auftraggeber widerrufen wird. Diese Art von Auftrag ist besonders nützlich für Anleger, die sicherstellen möchten, dass ihre Handelsstrategie unabhängig von kurzfristigen Marktbewegungen umgesetzt wird.
Definition und Merkmale
Ein GTC-Auftrag ist ein Handelsauftrag, der von einem Anleger bei einem Broker oder einer Handelsplattform platziert wird und ohne ein festgelegtes Ablaufdatum aktiv bleibt. Die Hauptmerkmale eines GTC-Auftrags sind:
- Langlebigkeit: Im Gegensatz zu Tagesaufträgen (Day Orders), die am Ende des Handelstages verfallen, bleibt ein GTC-Auftrag bestehen, bis er manuell storniert wird oder die Handelssituation eintritt.
- Flexibilität: Anleger können GTC-Aufträge jederzeit ändern oder widerrufen, solange sie noch nicht ausgeführt wurden.
- Strategische Planung: GTC-Aufträge ermöglichen es Anlegern, längerfristige Handelsstrategien zu verfolgen, ohne die Notwendigkeit, täglich neue Aufträge zu erteilen.
Anwendung von GTC-Aufträgen
GTC-Aufträge werden in verschiedenen Szenarien eingesetzt, um spezifische Handelsstrategien zu unterstützen:
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Langfristige Preisziele: Anleger, die bestimmte Kursziele im Auge haben, können einen GTC-Auftrag platzieren, um sicherzustellen, dass ihre Wertpapiere zu ihrem gewünschten Preis gekauft oder verkauft werden, auch wenn es einige Zeit dauert, bis dieser Preis erreicht wird.
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Abwesenheit: Investoren, die nicht ständig den Markt überwachen können, nutzen GTC-Aufträge, um sicherzustellen, dass ihre Handelsaufträge auch in ihrer Abwesenheit ausgeführt werden, sobald die Marktbedingungen dies zulassen.
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Volatilitätsschutz: In volatilen Märkten können GTC-Aufträge Anleger vor schnellen Preisänderungen schützen, indem sie sicherstellen, dass ihre Aufträge nur zu festgelegten Bedingungen ausgeführt werden.
Vorteile von GTC-Aufträgen
GTC-Aufträge bieten mehrere Vorteile für Anleger:
- Zeiteffizienz: Anleger müssen nicht jeden Tag neue Aufträge erteilen, wodurch der Aufwand für die Verwaltung ihrer Portfolios reduziert wird.
- Konstanz: GTC-Aufträge bleiben aktiv und müssen nicht täglich erneuert werden, was eine konstante Präsenz im Markt gewährleistet.
- Automatisierung: Durch die Verwendung von GTC-Aufträgen können Anleger ihre Handelsstrategien automatisieren und sicherstellen, dass ihre Aufträge unabhängig von kurzfristigen Marktbewegungen ausgeführt werden.
Risiken und Herausforderungen
Trotz ihrer Vorteile sind GTC-Aufträge nicht ohne Risiken und Herausforderungen:
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Überwachung: Da GTC-Aufträge über längere Zeiträume aktiv bleiben, müssen Anleger sicherstellen, dass sie regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden, um sich ändernde Marktbedingungen zu berücksichtigen.
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Unvorhergesehene Ausführung: GTC-Aufträge können unerwartet ausgeführt werden, wenn der Marktpreis plötzlich das festgelegte Kursziel erreicht. Dies kann zu unvorhergesehenen Käufen oder Verkäufen führen, wenn der Anleger nicht regelmäßig seine offenen Aufträge überprüft.
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Marktrisiken: Wie bei allen Handelsaufträgen besteht auch bei GTC-Aufträgen das Risiko, dass sich der Markt gegen den Anleger bewegt, was zu Verlusten führen kann.
Fazit
GTC-Aufträge (Good-Til-Cancelled Orders) sind ein wertvolles Werkzeug für Anleger, die ihre Handelsstrategien langfristig umsetzen möchten, ohne täglich neue Aufträge erteilen zu müssen. Sie bieten Flexibilität und Zeiteffizienz, erfordern jedoch eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung, um sicherzustellen, dass sie den sich ändernden Marktbedingungen entsprechen. Durch das Verständnis der Funktionsweise und der potenziellen Risiken können Anleger GTC-Aufträge effektiv nutzen, um ihre Anlageziele zu erreichen.