Geldentwertung Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Geld-Brief-Spanne Nächster Begriff: Geldkapital

Wann kommt es zur Geldentwertung?

Kommt es zu einem Anstieg des allgemeinen Preisniveaus, wird von einer Geldentwertung oder Inflation gesprochen. Die Höhe der Geldentwertung kann mit Hilfe verschiedener Indizes ermittelt werden. So gibt der Verbraucherpreisindex beispielsweise an, wie stark die Preise für Konsumentengüter gestiegen sind. Dazu wird ein Warenkorb gebildet, in dem die Güter berücksichtigt werden, die normalerweise von Konsumenten gekauft werden. Die Entwicklung der Preise für den Warenkorb kann somit über mehrere Jahre beobachtet werden. Kommt es zu generellen Änderung von Konsumgewohnheiten, werden diese im Warenkorb berücksichtigt. Kaufen die Konsumenten etwa verstärkt in Discountern ein, werden mehr Preise solcher Läden zur Preisniveaubewertung herangezogen. Auch wird beispielsweise berücksichtigt, wenn statt Röhrenfernsehern verstärkt Flachbildfernseher gekauft werden. Die größte Geldentwertung, die Deutschland je erlebte, fand in den Jahren 1922 und 1923 statt. Zum Höhepunkt dieser Hyperinflation war ein US-$ 4,2 Billionen Mark wert. Gründe für eine steigende Geldentwertung kann eine Erhöhung der Nachfrage, eine Verknappung des Angebots, eine Ausweitung der Geldmenge oder eine Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sein. Eine Geldentwertung zieht schwere wirtschaftliche Folgen nach sich. Darum wird versucht diese möglichst zu vermeiden. So ist es etwa ein wichtiges Ziel der Europäischen Zentralbank die Inflationsrate möglichst gering zu halten.