Geld-Brief-Spanne Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Gekaufter Spread Nächster Begriff: Geldentwertung
Wie kommt eine Geld-Brief-Spanne zustande?
Als Geld-Brief-Spanne wird der Abstand zwischen dem Geldkurs und dem Briefkurs bezeichnet.
Geld-Brief-Spanne = Briefkurs - Geldkurs
- Der Geldkurs ist dabei der Preis, zu dem Anleger bereit sind, ein Produkt zu kaufen.
- Der Briefkurs ist dagegen derjenige Kurs, zu dem Investoren ein Gut verkaufen würden. Gewöhnlich sollte der Briefkurs über dem Geldkurs liegen.
Die Differenz zwischen Geldkurs und Briefkurs wird häufig auch als Bid Ask Spread oder nur als Spread bezeichnet.
Inwiefern gibt die Geld-Brief-Spanne Transaktionskosten der Marktteilnehmer an?
Marktteilnehmer verkaufen zu einem höheren Briefkurs (B) und kaufen zu einem niedrigeren Geldkurs (G). Im Wertpapierhandel bedeutet dies, dass
- zum gebotenen Preis kein Angebot („G“) vorhanden war, obwohl Nachfrage vorlag, oder
- Angebot schon bestand, es jedoch zum geforderten Preis keine Nachfrage gab („B“)
Was beeinflusst die Geld-Brief-Spanne?
Die Größe der Geld-Brief-Spanne ist von der Volatilität des Marktes abhängig.
Gibt es sehr viele Marktteilnehmer, die bereit sind ihr Produkt zu kaufen oder verkaufen, wird die Spanne sehr gering sein. Sind dagegen nur wenige Marktteilnehmer vorhanden, kann die Spanne sehr groß sein.
Unter Umständen kann der Handel sogar zum Erliegen kommen, wenn die Verkäufer nicht bereit sind, vorgeschlagene Kaufangebote anzunehmen und umgekehrt.
Wann spielt die Geld-Brief-Spanne für Anleger eine Rolle?
Für Investoren funktioniert der Geld-Brief-Kurs nur, wenn wenige liquide Aktien oder Penny Stocks gehandelt werden. Beim Handel mit Derivaten wird die Geld-Brief-Spanne immer größer.
Warum Geldkurs niedriger als Briefkurs?
Normalerweise ist der Briefkurs höher als der Geldkurs, da Händler durch den Verkauf von Wertpapieren einen Gewinn erzielen und die Käufer andererseits jedoch so wenig wie möglich bezahlen möchten.
Wie hoch darf die Geld-Brief-Spanne sein?
Bei sehr gängigen Basiswerten sollten Anleger keine Geld-Brief-Spanne akzeptieren, die größer als 1 Prozent ist, bei Außergewöhnlichen sollte man bei 5 Prozent stoppen.
Was ist der Unterschied zwischen der expliziten und der impliziten Geld-Brief-Spanne?
Die explizite Geld-Brief-Spanne, auf der einen Seite, kann unmittelbar aus den tatsächlichen Geld- und Briefkursen ermittelt werden. Wohingegen die implizierte Geld-Brief-Spanne, auf der anderen Seite, auf Schätzungen früherer Transaktionen und Gewinne basiert.
Die Geld-Brief-Spanne anhand eines Beispiels:
Am Beispiel der Apple-Aktien kann die Geld-Brief-Spanne veranschaulicht werden.
Liegt also der Apple-Aktienkurs bei 515 US-Dollar und auf der
- Geldspanne liegen 200 Apple-Aktien zu je 516 US-Dollar und
- auf der Briefspanne hingegen erscheinen 200 Apple-Aktien zu je 514 US-Dollar
Der Händler ist in diesem Fall daran interessiert, 200 Apple-Aktien zu je 516 US-Dollar zu verkaufen, wohingegen der Käufer natürlich die selber Anzahl der Aktien lieber für nur 514 US-Dollar kaufen will.
Der Mittelkurs beträgt in diesem Beispiel 515 US-Dollar und die endgültige Transaktion kann stattfinden.
Was bedeutet eine hohe Geld-Brief-Spanne?
Eine große Geld-Brief-Spanne kann auf einen illiquiden Markt oder eine hohe Markt-Volatilität hinweisen.