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Gekaufter Spread Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Geisterstunde Nächster Begriff: Geld-Brief-Spanne
Wie funktioniert ein gekaufter Spread?
Ein gekaufter Spread liegt vor, wenn bei Optionsgeschäften Optionen mit gleichem Basiswert gleichzeitig gekauft und verkauft werden. Dabei ist die Optionsprämie, zu der die gekaufte Option erworben wurde höher, als die Prämie zu der die verkaufte Option überlassen wurde. Damit wird zunächst ein Prämiendefizit erlitten, weshalb diese Konstruktion als gekaufter Spread bezeichnet wird. Dieser Prämienverlust soll durch günstige Kursbewegungen des Basisobjektes ausgeglichen werden. Beispiel: Ein Investor, der erwartet, dass eine Aktie, die momentan bei 100 € notiert, weiter steigt, entschließt sich zu einer Optionskonstruktion, die als Vertical Bull Call Spread bezeichnet werden kann. Dazu kauft er eine Call Option mit einem Ausübungspreis von 110 € zu 5 € und verkauft einen Call mit einem Ausübungspreis von 120 € für 3 €. Es entsteht ein gekaufter Spread, da zunächst ein Prämienverlust in Höhe von 2 € erlitten wird. Fällt die Aktie oder steigt sie nicht bis über 110 €, wird sowohl die gekaufte Option als auch die verkaufte Option verfallen und der Prämienverlust bleibt bestehen. Steigt die Aktie über 110 €, wird der Prämienverlust verkleinert. Bei einem Wert des Basisobjektes von 112 € wird die Gewinnschwelle mit diesem gekauften Spread erreicht. Schließlich kann der Investor den Basiswert, dank des Long Calls, für 110 € erwerben und sofort für 112 € auf dem Kassamarkt verkaufen. Der Maximalgewinn beträgt 8 €. Würde der Wert der Aktie auf über 120 € ansteigen, würden beide Optionen ausgeführt werden. Der Konstrukteur des gekauften Spreads würde den Basiswert für 110 € kaufen und müsste ihn aufgrund der verkauften Call Option für 120 € verkaufen. Dadurch entsteht ein Plus in Höhe von 10 €. Abzüglich der Nettoprämie, die durch die Konstruktion des gekauften Spreads entstanden ist, entsteht ein Gewinn von 8 €. Die Konstruktion von gekauften Spreads ist auch mit Put Optionen und mit Optionen, die unterschiedliche Laufzeiten besitzen, möglich. Wichtig ist nur, dass zunächst eine negative Nettoprämie auftritt.