Aktie im Fokus:
Warum diese Minenaktie Ihre beste Absicherung gegen wirtschaftliches Chaos sein könnte
Anzeige

Futures Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Zinssatz Nächster Begriff: Optionen

Ein vielseitiges Finanzinstrument, das sowohl zur Absicherung gegen Preisschwankungen als auch zur Spekulation verwendet wird

Futures sind standardisierte, börsengehandelte Terminkontrakte, bei denen zwei Parteien vereinbaren, einen bestimmten Vermögenswert zu einem festgelegten Preis und zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Diese Vermögenswerte können Rohstoffe, Finanzinstrumente, Aktienindizes oder Währungen sein. Futures werden sowohl von Investoren als auch von Unternehmen genutzt, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern oder um auf Preisbewegungen zu spekulieren. Der Handel mit Futures findet an speziellen Terminbörsen wie der Chicago Mercantile Exchange (CME) oder der Eurex statt.

Funktionsweise von Futures

Ein Futures-Kontrakt legt fest, dass der Käufer verpflichtet ist, einen bestimmten Vermögenswert (wie Weizen, Öl oder eine Aktie) zu einem festgelegten Preis an einem festgelegten Datum in der Zukunft zu kaufen. Der Verkäufer des Futures verpflichtet sich entsprechend, den Vermögenswert zu diesem Zeitpunkt zu liefern oder den entsprechenden finanziellen Ausgleich zu leisten.

  • Kauf- und Verkaufspositionen: Der Käufer eines Futures geht eine "Long-Position" ein, was bedeutet, dass er erwartet, dass der Preis des zugrunde liegenden Vermögenswerts steigen wird, um ihn in der Zukunft zu einem niedrigeren Preis zu kaufen. Der Verkäufer geht eine "Short-Position" ein, was bedeutet, dass er auf einen fallenden Preis spekuliert oder sich gegen den Preisverfall absichern möchte.

  • Erfüllung des Kontrakts: Futures-Kontrakte können physisch geliefert werden, d. h. der Vermögenswert wird tatsächlich geliefert, oder sie werden bar abgewickelt, wobei nur der finanzielle Ausgleich stattfindet, basierend auf der Differenz zwischen dem vereinbarten Preis und dem Marktpreis am Fälligkeitsdatum.

  • Hebelwirkung: Der Handel mit Futures ist durch Hebelwirkung gekennzeichnet, das heißt, der Investor muss nur einen Bruchteil des tatsächlichen Wertes des Kontrakts als Sicherheit (Margin) hinterlegen. Dadurch können mit vergleichsweise geringen Kapitaleinsätzen größere Positionen kontrolliert werden. Diese Hebelwirkung verstärkt jedoch sowohl potenzielle Gewinne als auch Verluste.

Arten von Futures

Es gibt eine Vielzahl von Futures-Kontrakten, die je nach Basiswert unterschiedliche Zwecke erfüllen können:

  1. Rohstoff-Futures: Diese Futures beziehen sich auf physische Rohstoffe wie Gold, Öl, Weizen oder Kaffee. Unternehmen und Produzenten nutzen Rohstoff-Futures, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern, während Investoren auf Preisbewegungen spekulieren.

  2. Finanz-Futures: Finanz-Futures basieren auf Finanzinstrumenten wie Staatsanleihen, Aktienindizes oder Währungen. Beispielsweise können Anleger Futures auf den DAX-Index oder den US-Dollar handeln, um von Kursbewegungen zu profitieren oder sich gegen Währungsschwankungen abzusichern.

  3. Zins-Futures: Diese Art von Futures basiert auf Zinssätzen und wird genutzt, um sich gegen Zinsschwankungen abzusichern oder auf zukünftige Zinsbewegungen zu spekulieren. Banken und Unternehmen, die stark von Zinssätzen abhängig sind, nutzen diese, um ihre Zinskosten zu stabilisieren.

  4. Aktien-Futures: Diese beziehen sich auf einzelne Aktien oder Aktienindizes. Anleger können Aktien-Futures nutzen, um auf die zukünftige Entwicklung einer bestimmten Aktie oder eines Marktes zu spekulieren.

Vorteile von Futures

Futures bieten zahlreiche Vorteile, sowohl für spekulative Investoren als auch für Unternehmen, die sich gegen Preisschwankungen absichern möchten:

  1. Absicherung gegen Preisrisiken: Unternehmen, die Rohstoffe kaufen oder verkaufen (zum Beispiel Landwirte oder Fluggesellschaften), nutzen Futures, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern. Durch den Abschluss eines Futures-Kontrakts können sie sich einen festen Preis für den Rohstoff sichern und so Planungssicherheit schaffen.

  2. Hebelwirkung: Durch die Hebelwirkung des Future-Handels können Investoren größere Positionen eingehen, ohne den vollen Wert des Kontrakts hinterlegen zu müssen. Dies ermöglicht höhere potenzielle Gewinne, birgt jedoch auch das Risiko größerer Verluste.

  3. Liquidität: Futures-Märkte sind oft sehr liquide, insbesondere bei beliebten Rohstoffen oder Finanzinstrumenten. Dies erleichtert den Ein- und Ausstieg aus Positionen und reduziert Transaktionskosten.

  4. Diversifikation: Futures ermöglichen es Anlegern, in eine Vielzahl von Märkten zu investieren, einschließlich solcher, die außerhalb des traditionellen Aktienmarktes liegen. Dies hilft, ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen.

Risiken von Futures

Trotz ihrer Vorteile sind Futures mit erheblichen Risiken verbunden:

  1. Hohe Verlustrisiken: Aufgrund der Hebelwirkung können kleine Preisbewegungen zu großen Verlusten führen. Dies macht Futures zu einer riskanten Anlageform, die nur erfahrenen Investoren empfohlen wird.

  2. Marginanforderungen: Futures-Kontrakte erfordern die Hinterlegung einer Sicherheitsmarge. Wenn sich der Markt gegen die Position des Anlegers bewegt, muss er möglicherweise zusätzliche Mittel bereitstellen, um seine Position aufrechtzuerhalten (Margin Call). Dies kann zu unerwarteten finanziellen Belastungen führen.

  3. Marktvolatilität: Die Preise von Futures können aufgrund wirtschaftlicher und politischer Ereignisse oder Marktstimmungen stark schwanken. Diese Volatilität erhöht das Risiko unerwarteter Verluste.

  4. Erfüllungspflichten: Investoren müssen sicherstellen, dass sie ihre Verpflichtungen zum Zeitpunkt der Fälligkeit eines Futures-Kontrakts erfüllen können. Bei physischer Lieferung muss der Käufer in der Lage sein, den zugrunde liegenden Vermögenswert entgegenzunehmen.

Futures vs. Optionen

Futures und Optionen sind beides Derivate, unterscheiden sich jedoch in wichtigen Punkten:

  • Verpflichtung vs. Wahlrecht: Bei Futures-Kontrakten sind beide Parteien verpflichtet, den Vertrag zu erfüllen, während bei Optionen der Käufer das Recht, aber nicht die Verpflichtung hat, den zugrunde liegenden Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen.

  • Risiko: Während bei Futures das Risiko unbegrenzt sein kann, da der Anleger verpflichtet ist, den Vertrag zu erfüllen, ist das Risiko bei Optionen auf die Prämie begrenzt, die der Käufer für den Optionskontrakt gezahlt hat.

Fazit

Futures sind ein vielseitiges Finanzinstrument, das sowohl zur Absicherung gegen Preisschwankungen als auch zur Spekulation verwendet wird. Sie bieten Chancen auf hohe Gewinne, bergen aber auch erhebliche Risiken, insbesondere durch die Hebelwirkung. Investoren sollten die Funktionsweise von Futures und die damit verbundenen Risiken genau verstehen, bevor sie in den Handel mit diesen Derivaten einsteigen. In den richtigen Händen können Futures ein wirksames Mittel zur Diversifikation und Absicherung sein, sie sind jedoch aufgrund ihrer Komplexität und des hohen Risikos nicht für jeden Anleger geeignet.