Future Price Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Kassapreise Nächster Begriff: Future-Preis
Ein essenzieller Mechanismus im Terminhandel, der es Marktteilnehmern ermöglicht, sich gegen zukünftige Preisschwankungen abzusichern oder auf Preisänderungen zu spekulieren
Der „Future Price“ oder „Futures-Preis“ bezieht sich auf den Preis, zu dem Käufer und Verkäufer eines Futures-Kontrakts bereit sind, ein zugrunde liegendes Asset zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Futures-Kontrakte sind standardisierte Vereinbarungen, die an Terminbörsen gehandelt werden und sich auf Vermögenswerte wie Rohstoffe, Währungen, Aktienindizes oder Zinssätze beziehen können. Der Future Price ist daher ein wesentlicher Bestandteil des Terminhandels und spielt eine zentrale Rolle in den Finanzmärkten, da er als Maß für die zukünftige Preisentwicklung eines Vermögenswerts gilt.
Funktionsweise von Futures-Kontrakten
Futures-Kontrakte beinhalten die Verpflichtung, ein bestimmtes Asset (wie Öl, Gold oder Getreide) zu einem festgelegten Preis und Datum in der Zukunft zu liefern oder zu beziehen. Der Future Price wird bei Vertragsabschluss festgelegt, und sowohl der Käufer als auch der Verkäufer sichern sich gegen zukünftige Preisschwankungen ab. Während der Käufer des Kontrakts davon ausgeht, dass der Preis des zugrunde liegenden Vermögenswerts in der Zukunft steigen wird, spekuliert der Verkäufer darauf, dass der Preis sinken oder zumindest unter dem vereinbarten Future Price bleiben wird.
Wichtig ist, dass bei Futures-Kontrakten der Austausch des physischen Guts nicht immer erforderlich ist. Häufig geschieht die Abwicklung eines Futures-Kontrakts durch Barausgleich (Cash Settlement), bei dem nur die Differenz zwischen dem vereinbarten Future Price und dem tatsächlichen Preis zum Lieferzeitpunkt in bar ausgeglichen wird.
Faktoren, die den Future Price beeinflussen
Der Future Price kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, darunter:
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Spotpreis: Der Spotpreis bezeichnet den aktuellen Marktpreis eines Vermögenswerts, der sofort geliefert werden kann. Der Future Price hängt eng mit dem Spotpreis zusammen, da dieser als Ausgangspunkt dient. Im Allgemeinen sollte der Future Price nicht stark vom Spotpreis abweichen, es sei denn, es gibt externe Faktoren, die zukünftige Preisänderungen erwarten lassen.
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Laufzeit des Futures-Kontrakts: Die Zeit bis zum Verfallsdatum des Kontrakts beeinflusst den Future Price. Längerfristige Verträge sind anfälliger für Schwankungen, da sie mehr Unsicherheit über die künftige Preisentwicklung mit sich bringen.
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Zinskosten und Lagerkosten: Wenn der zugrunde liegende Vermögenswert physisch gelagert wird (z.B. bei Rohstoffen), fallen Lagerkosten an. Darüber hinaus können Zinskosten für die Finanzierung der Lagerhaltung entstehen. Diese Kosten werden in den Future Price eingepreist. Wenn etwa der Spotpreis eines Rohstoffs bei 100 Euro liegt und die Lager- und Finanzierungskosten für ein Jahr bei 10 Euro betragen, kann der Future Price für einen Jahreskontrakt bei 110 Euro liegen.
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Erwartete Preisveränderungen: Die Marktteilnehmer spekulieren oft auf zukünftige Preisänderungen, die durch makroökonomische Entwicklungen, politische Entscheidungen, technologische Fortschritte oder Naturereignisse verursacht werden können. Beispielsweise kann die Ankündigung von Förderkürzungen durch OPEC-Staaten den Future Price für Öl in die Höhe treiben.
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Inflation: Ein weiteres Kriterium ist die Inflationserwartung. Wenn die Marktteilnehmer von einer anziehenden Inflation ausgehen, wird der Future Price tendenziell höher ausfallen, da das zugrunde liegende Asset in der Zukunft wertvoller wird, während die Kaufkraft des Geldes abnimmt.
Basis und „Contango“ vs. „Backwardation“
Im Zusammenhang mit dem Future Price wird häufig der Begriff Basis verwendet, der die Differenz zwischen dem Spotpreis und dem Future Price darstellt. Wenn der Future Price über dem Spotpreis liegt, spricht man von Contango. Dies kann auftreten, wenn die Marktteilnehmer erwarten, dass der Preis eines Vermögenswerts in der Zukunft steigt. Umgekehrt bezeichnet man die Situation, in der der Future Price unter dem Spotpreis liegt, als Backwardation. Diese Marktstruktur spiegelt die Erwartung wider, dass die Preise eines Vermögenswerts in der Zukunft fallen werden.
Hedging und Spekulation mit Futures
Der Future Price spielt eine zentrale Rolle sowohl für Spekulanten als auch für Hedger.
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Hedger nutzen Futures, um sich gegen Preisrisiken abzusichern. Ein Beispiel wäre ein Landwirt, der einen Weizenfutures-Kontrakt verkauft, um sich gegen fallende Preise zu schützen, die während der Erntezeit auftreten könnten. Durch den Verkauf zu einem vorher festgelegten Future Price sichert er sich Einnahmen, unabhängig davon, wie sich der Marktpreis entwickelt.
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Spekulanten hingegen nutzen den Future Price, um von erwarteten Preisbewegungen zu profitieren. Wenn ein Spekulant davon ausgeht, dass der Preis eines Vermögenswerts in der Zukunft steigen wird, kauft er einen Futures-Kontrakt. Sollte der Spotpreis am Fälligkeitstag über dem vereinbarten Future Price liegen, erzielt der Spekulant einen Gewinn.
Fazit
Der Future Price ist ein essenzieller Mechanismus im Terminhandel, der es Marktteilnehmern ermöglicht, sich gegen zukünftige Preisschwankungen abzusichern oder auf Preisänderungen zu spekulieren. Er ist stark durch den Spotpreis, Kostenfaktoren sowie Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung geprägt. Ein Verständnis der Dynamik des Future Price ist daher entscheidend für Investoren und Unternehmen, die sich am Terminmarkt engagieren, sei es zur Absicherung oder zur Spekulation.